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„Ja, iſt dabei etwas Seltſames d“ antwortete verwundert der 
Matroſe. 
„Freilich iſt's das! — Ich kenne einen KNurt Dornbuſch, der 
ein Schurke iſt bis ins Mark ſeiner Knochen!“ 
Dem Matroſen ſtieg eine Blutwelle ins Geſicht, und voll 
zorniger Aufregung rief er: „Das iſt Peter Kratzmann!“ 
Da fiel Seume die Geſchichte ein, die der frühere Mönch ihm 
erzählt hatte, und haſtig fragte er: „Was ſoll das bedeuten d 
Wer iſt KNratzmann d“ 
Der andere berichtete: „Als ich in der Würzburger Gegend 
wanderte, traf ich mit ihm zuſammen; er war ein Schneider wie 
ich und ſchien ein luſtiger Burſche. Am Abend ſchliefen wir 
zuſammen in einer Dorfherberge — ich hatte ihn noch freigehalten 
— und am andern Morgen war er fort und mit ihm meine kleine 
Barſchaft und mein Wanderbuch, das er leicht genug mißbrauchen 
konnte, denn er war mir ähnlich an Statur und Ausſehen. — 
Ich habe nie wieder etwas von ihm erfahren.“ 
„Aber ich um ſo mehr, und nun wird mir alles klar! In 
einem Würzburger Rloſter hat der Schurke geraubt und gemordet, 
dann hat er, um Nachſtellungen zu entgehen, euer Wanderbuch 
geſtohlen und iſt darauf gereiſt, und ſpäter iſt er zum elenden 
Verräter an ſeinen Schickſalsgenoſſen geworden. Pfui über den 
Hallunken — und das iſt freilich auch ein Deutſcher! — Aber 
wir finden ihn, will's Gott — und dann wollen wir mit ihm 
abrechnen!“ 
Seume ſprach noch Verſchiedenes mit dem Matroſen, dann 
ſuchte er den früheren Mönch auf, und teilte ihm die Geſchichte mit. 
Der lag faul auf dem Verdeck ausgeſtreckt, nickte zu der Erzählung 
mit dem Ropfe, und ſagte: „Ach, laſſen wir jetzt Kratzmann! 
Babt Ihr etwas zu eſſen? Ich finde, die Portionen ſind klein 
und ſchlecht!“ 
„Rloſterküche iſt es nicht, lieber Freund!“ 
„Ja, das weiß Gott! Vorgeſtern Erbſen und Speck, geſtern 
Speck und Erbſen und heute wieder Erbſen und Speck! Und was 
für Speck! Der iſt gut ſeine fünf Jahre alt und hat ſeine ſchwarzen 
Altersringe ſo deutlich angeſetzt, daß man das Weiße gar nicht 
mehr findet! Und in dem Schiffsbrote hängen die Würmer!“ 
„Perfer et obdura! Ertragen und aushalten — das iſt das 
beſte, und das iſt männlich! Was nützt das ÄAlagen!“ rief Seume. 
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