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Das mitleidige Mädchen.
Das Mägdlein im Bilde hat auch Liebe in ihrem Herzen,
Mitleid und Erbarmen. Ein armes Kind hatte Beeren im Walde
geſucht, die es verkaufen wollte, damit ſeine kranke Mutter nicht
Hunger litte. Es trug den gefüllten Topf in die Stadt und
fragte: wer kauft? — Da kommt ein böſer Bube und ſtoßt aus
Muthwillen das arme Kind, daß es hinfällt. Der Topf zer—
bricht, alle Beeren liegen auf der Erde und das Kind ſelbſt iſt
auf einen Stein gefallen und hat ſich den Kopf verwundet. Es
weint bitterlich, der böſe Bube iſt davongelaufen. Da kommt
das Mägdlein ſchnell aus dem Hauſe, mit einem Tuche verbin—
det es die Wunde und dann muß das Kind mit in das Haus
gehen, um Alles zu erzählen. Bald hatte es einen neuen Topf,
Geld für die Beeren dazu und in dem Topfe eine erwärmende
Suppe für die kranke Mutter.
Das Eichhörnchen.
Es ſprang immer froh und luſtig von der höchſten Spitze
des Eichbaums ſich keck umſchauend und dann ſich Nüßchen
ſuchend. Es waren dies Jahr wenig Eicheln gewachſen und
ſeine Verwandten kamen zu ihm und klagten, daß ihre Bäume
ſchon ganz leer ſeien. O hier auf meinem Baume ſind noch
genug Eicheln, nehmt ſie alle und eßt euch ſatt, ſprach das gute
Thier und ſprang eilig davon, um keinen Dank zu hören.
Der Hamſter.
Der Hamſter iſt ein rechtes Bild der Sorgſamkeit, des
Fleißes, des Aufſparens, ſammelt Körnlein auf Köͤrnlein und
trägt ſie in ſeinen unterirdiſchen Bau. Er ſpeichert ſie auf und
haͤlt Alles wohl zu Rath, damit er in der Winterszeit, wenn
die Felder mit Schnee bedeckt ſind und keine Aehre und kein
Waizenkorn mehr zu finden iſt, nicht bittern. Hunger leidet.
Er wird bald ſo viel eingetragen haben, als er gebraucht.