ner Ehre! Wache über uns, daß wir wandeln auf deinen We—
gen! Schütze uns Alle, liebevoller Vater, und unſern guten
Eduard auch! Amen.
Eduard, der älteſte Sohn, war nicht daheim. Er ſtand
im Felde gegen den Feind des Vaterlandes und die Eltern tru—
gen ſchwere Sorgen um ihn im Herzen; denn ſeit mehreren
Wochen war keine Nachricht von ihm gekommen.
Als ſie gebetet hatten, ging ein Jeglicher an ſeine Tages—
Arbeit; die Kinder ſaßen bald darauf in der Schule und waren
fleißig und aufmerkſam, die Mutter war in Küche und Keller
beſchäftigt und der Vater in ſeinem Arbeitszimmer.
Der Mittag kam. Auf dem weißgedeckten Tiſche ſtand
auch ein Teller, über den ein weißes Tuch gebreitet war. Als
Alle gebetet hatten, hob die Mutter das Tuch auf und ſiehe!
ein Brief von Eduard lag auf dem Teller. Der Brief war
eben angekommen. O der Freude!
Es war eine Schlacht geſchlagen, der Feind war üͤber—
wunden, Eduard war unverletzt aus dem ſiegreichen Kampfe ge—
gangen; er ſchrieb begeiſtert und glückſelig: „Bald wird Friede
ſein und dann bin ich wieder bei Vater und Mutter und mei—
nen theuren Geſchwiſtern!“
Da dankte man dem Herrn mit Loben und Preiſen ſeines
heiligen Namens! — Ich mögte auch dabei geweſen ſein!
Die Flucht zum Krenuze.
O weh! da ſind wilde Feindesſchaaren gekommen und haben
die Hütte überfallen, in der gute Leute wohnten. Der Vater
war nicht daheim und die Kinder waren zum Glück tief im
Walde, um Beeren zu pfluücken; aber die Mutter ſtand am Herde,
um das Abendeſſen zu bereiten. Da ſtuͤrmten die Männer herein,
ſchwangen ihre Waffen und riefen: Geld! Geld!
Die Mutter ſuchte ſie zu beſchwichtigen, gab ihnen alles
Geld, was ſie hatte und bat ſie, daß ſie nun gehen möͤgten,
denn ſie habe nichts mehr.
Die böſen Männer aber verlangten noch mehr Geld und
drangen mit ihren Schwertern und Dolchen auf die arme Mut—
ter ein. Da entfloh dieſe durch die Thür, welche in den klei—