Full text: ABC-Buch für kleine und großse Kinder

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ihrem Tuch auf der Erde und waren mäuschenſtill. „Seht ihr,“ ſprach 
der Affe, „allmälig komm' ich ſchon dahinter. Jetzt aber will ich mein 
Meiſterſtück machen an euren älteren Kindern, da werdet ihr Reſpect vor 
mir bekommen!“ 
Nun ließ er alle die jungen Thiere um ſich her in einen Kreis treten. 
Erſt betrachtete er ſie lange mit gelehrter und wichtiger Miene, dann ging 
er hin und küßte und leckte ein Jedes von ihnen mit ſeinen garſtigen 
Lippen auf's Allerzärtlichſte, zuletzt aber ſprach er: „Paßt auf, jetzt kommt 
die Hauptſache!“ und bei dieſen Worten holte er mit ſeinen breiten ellen— 
langen Armen aus, ſo weit er nur konnte und theilte nach allen Seiten 
Ohrfeigen aus, daß die Thierchen laut brüllten und heulten und die jun— 
gen Füllen ausſchlugen und davon liefen. 
Unterdeſſen hatte auch die alte Sau das Tuch, in dem ihre Ferkel— 
chen ſo ſtilledda lagen, aufgewühlt und aufgewickelt, und da fand ſich, daß 
ſie alle ſechs ſich mauſetodt gefallen hatten. 
Das wurde den Thieren denn doch zu toll. Sie ſahen ein, daß der Affe 
ein dummes und eitles Thier ſei, das Alles beſſer wiſſen wollte als Andre, 
aber weder Fleiß noch Luſt hatte, etwas Ordentliches recht aus dem 
Grunde zu erlernen. Daher jagten ſie den Narren fort, kehrten zum 
Menſchen zurück, der einmal zu ihrem Herrn beſtimmt worden, und wurden 
ſeine Hausthiere. 
Der Affe denkt aber auch jetzt noch immer daran, die Herrſchaft über 
die Thiere einmal zu erlangen, daher macht er noch fortwährend den 
Menſchen nach, was er von ihnen nur irgend abſehen kann; doch weil er 
Alles nur halb anfängt und zu ſeinem eigenen Spaße treibt, ſo iſt und 
bleibt er ſein Leben lang ein Affe.
	        
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