Da rief das Brüderchen: „Gottlob! die böſe Waldhexe iſt nun todt!
Nachts war ſie ein Uhu und am Tage ein altes Weib. Die hat mich mit
ſich hierher geſchleppt, damit ich ihr bei Tage Vogeleier ſuchen ſollte. In
der Dämmerung aber ſperrte ſie mich in den Keller, und als ich durch
eine Mauerritze nach ihr hinſchaute, ſah ich, wie ſie ſich auf einen alten
Baumaſt ſetzte und einſchlief. Nach einer Weile fing ſie an zuſammenzu—
ſchrumpfen und ward immer kleiner und kleiner, aber ihre Naſe wurde immer
ſpitzer, ihre Augen immer funkelnder und ihre Federhaube immer ſtruppiger
und endlich ward ſie in einen Uhu verwandelt. Ich aber war ſo müde
und matt, daß mir endlich die Augen zufielen und ich in einen tiefen
Schlaf ſank, bis du mich endlich wecken kamſt, du mein herzliebes
Schweſterchen du!“
Als das Brüderchen das geſprochen, machten ſich die Kinder auf und
freuten ſich, als ſie ſahen, daß die Leuchtkäferchen ihnen wieder den Weg wieſen.
So gelangten ſie glücklich zum Walde heraus und zu ihren lieben
Eltern heim, die dem lieben Gott recht von Herzen dankten, als ſie ihre
Kinderchen geſund und munter wiederſahen.