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och Moarx ermuntert ſie wacker und ſpricht:
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rink ſchnell einmal Waſſer und fürchte dich nicht.
teh feſt nur und ſicher mir auf den Beinen —
Die Stimme kann zittern, da unten die meinen,
Das ſei tremulo und müſſe ſo ſein;
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ie größten Sänger ſelbſt halten's für fein.“
Und der Vorhang geht auf. Mit ſicherem Schritte
Führt Herr Moarx ſein Weib auf der Bühne Mitte,
Verneiget ſich leicht nach der Rechten und Linken,
Und ſie zieht auf ſein bedeutſames Winken
Im Halbkreis den rechten Fuß hinterrücks
Und macht einen lieblichen, anmutigen Knix.
Da klatſchet ſchon Beifall der ganze Haufen —
Ein Glück für Frau Geggek, ſie mußte verſchnaufen.
Als endlich der Beifallsſturm ſich gelegt,
geleg
Da wird es mausſtill, kein Schwänzchen ſich regt.
Es ſtocket der Atem all den Schönen.
Und in langen, feierlich tiefen Tönen
Erſchallt es: „Moarx — Moarx —“ und alsbald ganz keck
Fällt die Sängerin ein mit „Geggekgek“, —
Und „Moarx — Geggek“ immer flott weg
Tönt's lieblich im Duett, „Moarx Geggeggeggek“. —
Noch nie ward in Mäuſefeld ſo was gehört!
Drob ward die Menge auch wie betört:
Sie warfen den Sängern Sträuße zu
Und riefen „da capo“ und ließen nicht Ruh,
Bis die Göttlichen das Lied noch einmal geſungen
Was ihnen auch ganz vortrefflich gelungen.
Und als das Konzert nun beendet war,
Da eilt auf die Bühne der Kunſtkenner Schar
Und drückte den Sängern warm die Hände
Für den Kunſtgenuß. Der Dank nahm kein Ende.
Nur der Spatz ſprach leiſe: „S' war ein elend Gequiek.
Behüt uns der Himmel vor ſolcher Muſik.“