beitrugen, dem Oberſten das Leben zu retten, und die
Eltern prieſen Gottes heilige Vorſehung.
Das iſt ein Strahl von Hoffnung, ſagte die Mutter;
vielleicht ſtehen uns doch noch beſſere Tage bevor. Ja,
Karoline, ſagte der Vater, deine freundliche Güte, die
dir als Kind ſchon eigen war, könnte vielleicht noch das
Glück deiner Eltern machen. e ich dieſe Güte je hatte,
ſagte Karoline beſcheiden, ſo iſt ſie nur das Erbteil Imeiner
teuren Eltern.
Sie ſprachen noch über die Begebenheit — da hörten
ſie den Oberſt, ſeinen klirrenden Säbel nachſchleifend,
ſchon die Treppe herauf eilen. Guten Morgen, Herr Amt—
mann von Buchenhain! rief er ſogleich unter der Thür.
Wie, was, von Buchenhain? ſagte Ehrenberg.
Nichts anders! ſprach der Oberſt und zog ſeine Brief⸗
aſche heraus. Ich führe dieſe Brieftaſche nur an be—
ſonderen Freudentagen, ſagte er, wie zum Beiſpiele heute,
da ich Karoline wieder fand. z Sie da, — er zeigte
auf eine beſchädigte Stelle der Brieftaſche — hierher traf
die Kugel. Karoline hat Ihnen ja wohl davon erzählt?
Zu unſerer größten Freude! ſprach Ehrenberg.
Der Oberſt öffnete die Brieftaſche, und nahm ein
Papier heraus. Da leſen Sie! ſagte er zu Ehrenberg.
Ehrenberg las und erſtaunte. Es war das Anſtellungs—
dekret auf die gräfliche Amtmannsſtelle in Buchenhain
mit tauſend Thaler Gehalt, nebſt noch vielen andern Vor⸗
teilen. Der gute Mann, der bisher ſo viel geduldet hatte
und in einem ſehr abgetragenen, wiewohl ſehr reinlichen
Rocke da ſtand, traute kaum ſeinen Augen. Leſen Sie doch
laut! ſagte der Oberſt, Ihre Frau und meine Retterin,
die holde Karoline, ſcheinen neugierig, was das Papier
enthält. Ehrenberg las das Dekret mit tiefgerührter
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