Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

ofraum, von einer ziemlich hohen Mauer umgeben war. 
er Glanz eines großen Feuers, das auf dem Küchenherde 
oderte, warf einen rötlichen Schein an die nahen, hundert⸗ 
hrigen Waldbäume, und erhellte das Dunkel der Nacht. 
as Haus ſchien ſehr feſt gebaut, und die Fenſter waren 
mit Eiſen den An den Mauern war jedoch der 
Anwurf mehrenteils abgefallen, und da und dort waren 
ſie grün und gelb von Moos. Beide Reiter ſtiegen ab, 
führten ihre Pferde am Zaum, gingen um das Haus herum, 
den Eingang zu finden, und kamen an das Hofthor. Der 
Reitknecht klopfte wiederholt an dem Thore, und polterte 
zuletzt, ſo ſtark er konnte. Endlich ſchob ſich ein kleines 
Schieberlein in dem einen Thorflügel auf; ein Licht ſchim— 
merte heraus, und eine Stimme rief: Wer ſeid ihr? 
Reiſende, ſagte Haska, die ſich im Walde verirrt haben. 
Hm, hm, brummte die Stimme; ihr kommt ſehr zur Un 
zeit. Wie viel ſind denn eurer? Wir ſind nur unſerer 
zwei, rief Haska, nebſt unſern zwei Pferden. Gut, 
ſagte die Stimme, alſo in allem vier Stücke. Ein altes, 
runzeliges Geſicht ſchaute jetzt zu dem kleinen Lädlein 
heraus, um die Fremden in Augenſchein zu nehmen. 
Himmel, dachte der Major, wenn ich die Weiberhaube 
nicht ſähe, ſo würde ich darauf ſchwören, es ſei der Kopf 
eines alten Huſaren. Er trat näher und ſprach: Ach, 
ſeid ſo gütig, und laßt uns hinein. 
Nun wohl, ſagte die Alte, da Ihr ein ſo hübſcher, 
junger Herr ſeid, da kommt denn herein in unſer Gaſthaus. 
Sie öffnete das Thor; der Major trat herein, und der Reit 
knecht mit den willigen Pferden folgte. Dort iſt die Stall 
thüre, ſagte die Alte; die Stalllaterne hängt daneben. 
Holt ſie einmal her, ich will ſie Euch anzünden. Raum 
und Heu werdet Ihr genug finden; mit Haber ſind wir 
zur Zeit nicht wohl verſehen 
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