Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

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das er beweinte. Er tröſtete den betrübten Vater des 
verlorenen Kindes, ſagte, er ſolle jene Schickung willig 
von Gott annehmen, der den Menſchen am Ende alles 
zum beſten lenke, und bot ihm zum Abſchiede freundlich 
die Hand, weil er nunmehr nach Hauſe eilen müſſe. 
Er entfernte ſich einige Schritte, und rief ſeinem 
Pudel; allein der treue Hund wollte ſeinen wiedergefunde⸗ 
nen Herrn nicht mehr verlaſſen. Indes ſah man wohl, daß 
es ihm ebenſo ſchwer ankomme, ſich von Daniel zu trennen. 
Er ſprang bald zu Daniel hin, und ſtellte ſich ihm in den 
Weg, als wolle er ihn aufhalten, weiter zu gehen; bald 
ſprang er wieder zurück zu ſeinem ehemaligen Herrn. Als 
Daniel endlich ſtehen blieb, ſetzte ſich der Hund in gleicher 
Entfernung zwiſchen beiden auf den Weg und blickte kläg 
lich winſelnd bald dieſen, bald jenen an, als wollte er ſie 
bitten, bei einander zu bleiben, und einander nicht mehr 
zu verlaſſen. Als Daniel wieder weiter ging und dabei 
beſtändig dem Hunde lockte, ſprang der Hund wieder ängſt 
lich hin und her, und war nicht zu bewegen, den Mann 
zu verlaſſen. Das währte eine halbe Stunde, und es 
wurde bereits dunkel. Endlich ſagte Daniel: Ich weiß 
in der That nicht, was ich thun ſoll. Ich wollte Euch den 
Hund, ſo lieb er mir iſt, gern überlaſſen; allein er ge⸗ 
hört meinem Vater, dem Kaufmann Blank. Kommt mit 
mir; er ſoll entſcheiden, wem der Hund gehören ſoll. 
Beide gingen mit einander, und der Hund legte dar— 
über mit mutigen Sprüngen und lautem Bellen ſeine 
Freude an den Tag. 
0. Wiederſehen und Wiederertennen. 
Herr Blank und ſeine Frau hatten mit dem Abendeſſen 
gewartet, bis Daniel zurückkam. Daniel ſührte den fremden 
Mann in das Speiſezimmer, das von zwei Wachskerzen
	        
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