Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

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Liebe gereicht, zu belohnen verſpricht, er will gewiß, 
daß auch wir wohlthätige Handlungen nicht unbelohnt 
laſſen. Nochmal, nehmt, was ich euch im Namen der 
Menſchheit, um die ihr euch verdient gemacht habt, mit 
freudigem Herzen gebe. ö 
Der Hund hatte ſich indes durch die vielen Leute, 
welche die Wiege umgaben, hindurch gedrängt. Von ſei⸗ 
nem lauten, freudigen Gebelle erwachte das Kind, und 
fing an zu weinen. Frau Blank nahm es voll Mitleids 
auf die Arme und küßte es. Das Kind blickte mit ſeinen 
hellen Aeuglein begierig umher, als ſuchte es etwas. Du 
ſucheſt wohl deine Mutter, ſagte die Frau: ach, der Himmel 
weiß, wo ſie iſt, und ob ſie nicht in den Fluten ihr 
Grab gefunden! Weine aber nicht! Ich will für jetzt 
deine Mutter ſein. Sie trug es in ihr Haus, das ſehr 
ſchön und von einem großen Garten umgeben war. Die 
Wiege ließ ſie von einem der Fiſcher ſich nachtragen; 
der treue Hund aber folgte von ſelbſt. 
4. Die liebevollen Pflegeeltern. 
Frau Blank nahm das Kind mit ſich auf ihr Zimmer, 
und war nun vor allem darauf bedacht, daß es etwas zu 
eſſen bekomme. Sie war ſehr geſchäftig, es aufs lieb 
reichſte zu verpflegen. Sie reichte ihm in einem glänzen⸗— 
den ſilbernen Löffelchen Mus von dem weißeſten Semmel 
mehl. Hierauf hüllte ſie das Kind in die feinſte Lein— 
wand, mit roſenfarbenen Bändern verziert, und trug es 
zu Herrn Blank in die Schreibſtube. Sieh nur, rief ſie, 
was für ein wunderſchönes Knäblein mit gekräuſelten gol— 
denen Löcklein, hellen blauen Aeuglein und roſenrötlichen 
Wangen uns Gott zugeſchickt hat! Wie friſch und geſund 
es iſt! — Aber nun haben wir noch eine Sache von Wich—
	        
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