Full text: Der Sohn des Millionärs

das Sprichwort: „Wer den Schaden hat, darf für den 
Spott nicht ſorgen.“ Buckel ward am Ende giftig wie 
eine Tarantel, es koſtete Mühe, ihn wieder zu beſänftigen, 
was beim dampfenden Punſchglaſe leidlich gelang. 
„Wo bleiben aber die andern?“ hieß es, als die 
Uhr auf zwölf ging. 
„Sie werden noch wo haben ſchränken (einbrechen) 
wollen, die Gelegenheit fällt einem manchmal ſo zu,“ 
meinte einer. 
„Wie dem Buckel beim Fleiſcher,“ ſtichelte gleich 
ein anderer. 
Buckel ſchlug auf den Tiſch, daß die Gläſer hüpften: 
„Wer mir jetzt noch was von dem groben Kerl vor⸗ 
bringt, den will ich nicht mehr anſehen!“ 
Erſt gegen Morgen, als die Köpfe der Zecher ſchwer 
geworden waren, erſchienen die übrigen Spießgeſellen, 
empfangen von den Fragen und Witzen der Genoſſen. 
„Das ratet ihr im Leben nicht, wo wir geweſen 
ſind,“ rief ein ſpitzer Kerl mit einer Stimme, die wie 
das Meckern einer Ziege klang. „Wahrhaftig, ein Punſch 
wär' ſanfter mit uns gefahren als der.“ 
„Nun? Habt ihr einen Beſuch beim Oberſchenkel 
(Friedensrichter) gemacht?“ fragten geſpannt alle wie mit 
einem Munde. 
„Einen Beſuch freilich,“ ſpannte er die Neugier auf 
die Folter. 
„Zum Pfeffer, ſo ſag' doch, wo?“ riefen die andern. 
Igel und zwei andere hatten ſich wortkarg am Tiſche 
niedergelaſſen und rührten das Getränk, das die Stube 
mit einem widerwärtigen Geruch erfüllte, kaum an. 
„Werſt du endlich ſogen, wo ihr 'n Beſuch g'macht, 
will ich dir geb'n 'n Sixpence (Geldmünze),“ rief einer. 
J. Bonnet, Der Sohn des Millionärs. 5
	        
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