Full text: Der Sohn des Millionärs

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kuchen, den ſie haben wollten, und ward von der Alten 
reichlich belobt, daß er ſoviel von ihr gelernt habe und 
ſich ſo hülfreich erweiſe. 
Buckel war der erſte von der edlen Geſellſchaft, der 
eintrat. Es geſchah aber auf eine Weiſe, die von der 
gewöhnlichen merklich abſtach. Im Schein der Decken⸗ 
lampe ſah Jakob auf den erſten Blick, daß ſein Geſicht 
einer grün und blau bemalten Landkarte glich, während 
auch ſeine Kleidung einen ernſten Strauß verriet. 
Buckel ſagte kaum guten Abend. Er ſuchte ſich das 
dunkelſte Plätzchen aus und ſtützte mißvergnügt den Kopf, 
der ihm brummte wie ein Kreiſel. 
Jakob ſchielte verſtohlen zu ihm hinüber und dachte: 
„Den haben ſie gut gezeichnet. Wer weiß, welcher Maler 
und welche Fauſt das vollbracht hat.“ 
„Buckelchen,“ ſagte die Alte, die mit ihm wie Katz' 
und Hund ſtand, ſpöttiſch, „du biſt ſo vergrämt heut 
Abend; willſt 'nen Schmalzkuchen, Buckelchen?“ 
„Hexe,“ fuhr er auf, den Tiſch mit der Fauſt 
ſchlagend, „die Prügel hätt'ſt du haben ſollen, die paßten 
für dich.“ 
„So,“ ſagte ſie, „alſo durchgewamſt haben ſie 
dich, armer Buckel. Ein Tölpel, der ſich ſolche Kur 
ausſucht. Ja, ja, das iſt 'ne Prügelſuppe.“ 
In ihrer üblen Laune wagte die Alte viel. Um 
ein Haar wär' es ihr auch ſchlimm bekommen. Denn 
Buckel ſprang auf und lief mit geballten Fäuſten auf ſie 
zu. Zum Glück öffnete ſich in dieſem Augenblick die 
Thür, ein paar andre von der Bande traten ein. Da 
nun die Alte, noch ehe ſie einen Schlag empfangen hatte, 
ein fürchterliches Zetergeſchrei von ſich gab, ſo riſſen ſie
	        
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