Und dann ballte er heimlich die Fauſtt.
„Wenn ich, groß Pöre, dachte ey, „die da ſollten
es mit mir zu thun bekomnmen!“ 5
Und dann wieder dachte er, daß eß ja doch vergeblich
wäre, dergleichen züu wünſchen. Er 10 aus beklommenem
Herzen: „Erlöſe uns von dem Ubel, denn, ein iſt das
Reich und die Kraft —“ IE 3
„Was bleibt der Dummbart ſitzen?“ ſchrie es ihm
da ins Ohr. Das war der lange Heinrich, der nahm
ihn am Arm und riß ihn aus dem Wagen, und während
der Zug weiter brauſte, ſchlug ſich die Bande durch die
tobende Winternacht. 90
Aus dem Eiſenbahnwagen hatte Jakob faſt ununter⸗
brochen Lichterſchimmer geſehen, der aus den erleuchteten
Häuſeyn das beſchneite Fenſtex traf. Es hat et as An⸗
genehmes zu denken, daß da, wo er herkommt, Menſchen
im traulichen Verein um die helle Lampe ſitzen. Wie
man jetzt durch die Winternacht hin ſchritt, ward ſelten
im Schneegewimmel ein Lichtlein ſichtbar, und wenn ein⸗
mal, ſo dünkte es einem wie ein ferner Stern, der einen
Augenblick aus den Wolken grüßte und eilig wieder ver⸗
ſchwand.
Bald ſchien auch nicht ein Licht mehr in die auf⸗
geregte, von Finſternis umhüllte Natur. Ebeuſo wenig
war noch ein Haus zu entdecken. Jakob ſchloß daraus,
daß man ſich ein gutes Ende von London entfernt habe
und auf dem Lande ſei. Kein Ton war zu höxen als
das Heulen und Pfeifen des Sturmes, der Schnee auf⸗
ſchüttete wie ein Müller das Korn, und als hin und
wieder ein verlorenes Hundegebell und die gedämpften
Zurufe der Diebe.
Nachdem der Weg einer Stunde zurückgelegt war,