VII.
Es kommt anders, als gedacht.
Etwa ein Jahr hatte Jakob in der Anſtalt des
Dr. Barnardo zugebracht. Ja, wer ihn jetzt wiederſah
und ſein Ausſehen mit dem verglich, das er ehedem ge⸗
habt hatte, der mußte ſtaunen und belennen: „Das iſt
eine Berwandlung!“ Kaum zu ſagen war es. Nicht
bloß der hübſche Anzug, die guten Schuhe, das freie
Benehmen war es, was die Veränderung bewirkte. Nein,
ſeine, Wangen blühten, ſeine Augen ſtrahlten, er war
emporgeſchoſſen und dabei zugleich in die Breite gegangen.
Er war ein prächtiger Burſch geworden. iin
Und ein tüchtiger Burſch, regſam, lepnbegierig, un⸗
verdroſſen!. Lehrer und Schüler hatten ihn lieb. Dr.
Barnardo dachte, ihn einem guten Freunde in Kanada
zu überweiſen, bei dein er ſein Glück machen konnte.
Von Aung hatte er, da, ſie in der Mädchenanſtalt auf
dem Lande bei London war, nichts mehr geſehen, wohl
aber zum öfteren gehört. Weil. Dr. Barnardo wußte,
daß Jakob jede Nachricht von ihr erfreute, ſo zog ex öfters
Erkundigungen über ſie, ein. Sie nahm es etwas leicht
mit allem, hielt ſich jedoch im übrigen lobenswert, wie
ihr kleiner Kanierad von ehemals. f
Eines Tages war Jgkob ausgeſchickt worden, unr
eine Beſorgung zu machen. Eine Stunde war vergangen,
und er hätte längſt gurück ſein müſſen. Aber er kam
nicht. Auch nach, zwei Stunden war er nicht wieder
da. Sie fingen an, ſich um, ihn zu, ängſtigeu.“
ſonſt in jedem Stück⸗ ſo, zuverläſſig-