Full text: Der Sohn des Millionärs

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Bäckerin, die man auch nicht leicht forttragen konnte, in 
der Thür. Sie winkte den Kindern und reichte jedem 
mit freundlichem Wort ein handfeſtes Stück Brot. Damit 
zogen ſie hochbefriedigt ſürbaß. Anna aber ſchalt zwiſchen 
dem Eſſen hindurch über den ſchlimmen Mann, den 
Bäcker, und wünſchte ihm zum Lohn, daß er ſo dünn 
werden möchte wie der Jakob. Das Brot ſchmeckte 
wunderſchön, und man merkte, daß man was im Magen 
hatte. Die beiden Kinder wurden ſo luſtig, als hätten 
ſie ſich an Torte und Wein erlabt. Sie vergaßen ihre 
hülfloſe Lage und trollten umher, bald ſtehen bleibend, 
bald weiter laufend, je nachdem es etwas zu ſehen gab. 
IV. 
Unverhofftes Glück. 
Den ganzen Tag über waren Jakob und Anna um⸗ 
hergelaufen. Recht zur Zeit hatte eine Obſthändlerin, 
ohne es zu wollen, ihnen einen guten Dienſt erwieſen, 
da ſie die angefaulten Früchte, die ſie nicht verkaufen 
konnte, ärgerlich aus ihrem Korbe in die Rinne ſchüttete. 
Heißa, waren die beiden zur Stelle, ſammelten die unver⸗ 
hofften Schätze auf, daß nicht einer liegen blieb, und 
genoſſen ſie mit einem Vergnügen, daß es ſich lohnte, 
ihnen zuzuſehen. Es war in dem Leben der armen Kinder 
etwas von dem Worte: „Sehet die Vögel unter dem 
Himmel an. Sie ſäen nicht, ſie ernten nicht, ſie ſammeln 
nicht in ihre Scheunen, und euer himmliſcher Vater 
nähret ſie doch.“
	        
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