Full text: Der Sohn des Millionärs

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die Angeſichter. Ahnlich ſo mögen Joſephs Brüder vor 
ihm geſtanden haben. 
Lächelnd, das Antlitz überſtrahlt von Mutterſtolz 
und Glück betrachtete Frau Benfield den Vorgang. Doch 
ſchon trat ihr Sohn wieder zu ihr und geleitete ſie zur 
Hausthür. 
Plötzlich aber ward ſie zurückgedrängt. Es ſtürmte 
einer daraus hervor und gerade auf ihren Mutterſtolz zu, 
den er mit ſeinen Armen umfing, indem er faſt atemlos 
rief: „Jakob! Jakob! Jakob!“ 
„Aber, Junge!“ ſagte Meiſter Schoolbook, der hinter 
ihm herkam. „Das paßt ſich nicht mehr. Aus deinem 
Jakob iſt Herr Willy Benfield geworden, ein reicher, vor⸗ 
nehmer Herr, wie es nicht viele giebt. Ihr Diener, Herr 
Benfield!“ 
Dieſer hatte ſeinen kleinen Freund, der wie eine 
Katze an ihm heraufgeſprungen war, in die Arme geſchloſſen, 
und beide ſchluchzten vor Freude auf. 
„Gönnen Sie meinem Sohne dieſen Augenblick, Herr 
Schoolbook,“ ſagte Frau Benfield im herzlichſten Tone. 
„Er hat ſich danach geſehnt, Wilhelm zu danken als ſeinem 
größten Wohlthäter, und wir wären, wie er Ihnen bereits 
geſchrieben hat, früher gekommen, unſere Dankesſchuld ab⸗ 
zuſtatten, wenn nicht mein lieber Mann auf dem Kranken⸗ 
bett ſeinen ſo wunderbar wiedergefundenen Sohn allzu 
ungern entbehrt hätte. Ach, Sie können ſich denken, was 
das für eine unausſprechliche Wonne war, als das ge⸗ 
ſtohlene Medaillon zum Mittel unſerer Wiedervereinigung 
geworden war, als wir uns neugeſchenkt Aug' in Auge 
wiederſahen. Ob ich ihn nicht gleich erkannt hätte! Auf 
der Stelle! Es war überwältigend!“ 
Ihre Stimme bebte, und ihre Augen füllten ſich
	        
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