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der Beamte, der den Kleinen zu ſeiner Ausſage ermuntert
hatte, ein Medaillon, das in Perlen gefaßt war, aus
der Hoſentaſche hervor.
„Aha,“ rief er, „das iſt es, ganz wie Herr Benfield
es beſchrieben hat, genau ſo! Brav, mein lieber Junge,
du retteſt einen guten Menſchen, von deſſen Unſchuld ich
von vornherein überzeugt war, weil ich ihn kenne. Vor
ein paar Tagen haben wir uns wiedergeſehen, nachdem
wir uns jahrelang aus den Augen gekommen waren.
Beim Herausgehen aus der Kirche erkannten wir uns
gegenſeitig mit wahrer Freude. Jetzt aber ſchnell, daß
der Friedensrichter die Thatſachen erfährt und der wirkliche
Dieb Johnſton feſtgenommen wird!“
Voll Staunen blieb die Familie Schoolbook allein,
während die Beamten davoneilten. Wilhelm ſah ihnen
mit bangem Herzklopfen nach.
XX.
„Meine Mutter!“
Jakob ward ſogleich einem peinlichen Verhör unter—
zogen. Der Friedensrichter eröffnete ihm, es ſei im
Hauſe des Herrn Benfield ein Medaillon aus einem ver⸗
ſchloſſenen Zimmer geſtohlen worden. Nur durch den
Kamin ſei ein Zugang möglich geweſen. Es habe ihn
aber niemand benutzen können als ein Schornſteinfeger.
Da nun nachweisbar er und kein anderer an jenem Tage
die Schornſteine und Kamine des Landhauſes gereinigt