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dem Verlangen, in Jakobs Kammer geführt zu werden,
um eine Durchſuchung ſeiner Sachen vorzunehmen. Die
ganze Familie Schoolbook beteuerte mit einem Munde
ſeine Unſchuld. Sogar Jakobs Mitgeſellen, die eben von
ihren Gängen heimkehrten, waren jetzt ehrlich genug, das
Zeugnis zu bekräftigen. Nur einer von ihnen fehlte,
Johnſton, und auf die entgegengeſetzte Ausſage Johnſtons
beriefen ſich achſelzuckend die Beamten. Alles Dienſt—
perſonal des Herrn Benfield bezeuge, daß er Jakob
öffentlich einen Gauner genannt habe.
Da ſprang auf einmal Wilhelm mit geballten Fäuſten
hervor.
„Und er iſt einer, er ſelbſt!“ ſchrie und weinte er
in unerklärlicher Erregung. „Ich — ich — ich weiß es,
ich habe es ſelbſt geſehen, daß er ein Dieb iſt, er,
er, er!“
Solcher Ausbruch der Leidenſchaft und ſolche be—
ſtimmte Ausſage machte die Beamten ſtutzig. Einer be—
ſonders ſchien geradezu mit freudigem Beifall das auf
einer Thatſache beruhende Zeugnis des Knaben zu ver—
nehmen. Er redete ihm freundlich beruhigend zu, doch
nur zu erzählen, was er geſehen haben wollte.
Wilhelm teilte nun alles mit, von Anfang bis zu
Ende, und ſagte, ſie ſollten ſelbſt zuſehen, was Johnſton
in Jakobs Beinkleid geſteckt habe, es ſei ſicherlich etwas
darin, was wie Gold glänze, und den geſtohlenen Rock
würden ſie auch gewiß bei ihm finden.
„Das klingt höchſt auffallend und merkwürdig,“ ſagte
der Beamte. „Vor allem hinauf in die Dachkammer!
Wir müſſen die Taſchen des Beinkleides unterſuchen.“
Herr Schoolbook und Wilhelm begleiteten die
Poliziſten. Und ſiehe da, gleich beim erſten Griff holte