Full text: Der Sohn des Millionärs

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Schoolbook zu Jakob geſagt (er nannte ihn jetzt du, als 
ob er ſein eigen Kind wäre): „Die Magd iſt da, ſo biſt 
du ledig. Indes ſollt' es mir recht ſein, wir blieben 
weiter beiſammen, und das ginge wohl an, wenn du 
auch ein Schornſteinfeger zu werden Luſt hätteſt. Dein 
Schade wäre es ganz gewiß nicht.“ 
„Ach, das hab' ich ja gerade gewünſcht,“ rief Jakob 
erfreut, „und wie dank' ich Euch dafür! Ihr ſollt auch 
immer mit mir zufrieden ſein, ſo wahr mir Gott hilft.“ 
„Der Zuſatz iſt nicht vom Übel,“ verſetzte Herr 
Schoolbook, „und wer ſich lieber auf ihn verläßt mit 
ganzem Herzensvertrauen, anſtatt auf ſich ſelber, der iſt 
wohlberaten und ſteht ſo feſt, wie es hier unten bei 
Sünden und Verſuchungen möglich iſt. Ich nehme dich 
alſo an als Lehrling und bin hinfort dein Meiſter. Zu⸗ 
gleich aber mußt du wiſſen, daß ich die Ausſicht habe, 
als Schornſteinfegermeiſter nach Syd enham bei London 
zu kommen. Daher ſtammt meine Familie, da war auch 
mein alter Vater Schornſteinfeger. Weil ich noch zu 
jung und unerfahren war, folgte ihm ſtatt ſeines Sohnes 
ein andrer in der Stelle. Jetzt iſt der aber geſtorben, 
und da ſind die Herren ſo freundlich, ſich meines alten 
Vaters zu erinnern, ſie wollen mich auf der Stelle haben, 
wo er ſich ehedem die allgemeine Achtung erwarb. Ich 
kann es nicht wohl ablehnen, obwohl wir unſer Häuschen 
mit ſeinem Garten ungern verlaſſen. Aber meine alten 
Eltern freuen ſich doch zu ſehr, wieder nach Sydenham 
zu kommen.“ — 
Jakob war alſo bei Meiſter Schoolbook als Lehr⸗ 
ling eingetreten und nicht lange nachher mit ihm nach 
Sydenham übergeſiedelt. Er für ſein Teil wäre freilich 
ungleich lieber in Reading geblieben. Er meinte, ſolch
	        
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