Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

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werdend, fragte er: „Und in weiter keiner Verbindung 
ſtehen“ Sie mit der Kartenline? 
„In weiter keiner,“ antwortete feierlich der Apotheker, 
„ſo wahr mir Gott helfe.“ 
„Gut!“ ſagte der Doktor. „Ich denke, keiner der 
Herren außer unſerem argloſen Apotheker wird glauben, 
daß etwas von der Verwundung des Förſters und dem 
Unwohlſein der Kloſterbas in den Karten ſteht. Wenn 
alſo die Kartenline davon im voraus ſpricht, mußte ſie 
unbedingt wiſſen, daß man gegen beide genannten Perſonen 
etwas im Schilde führt, oder iſt vielleicht ſelbſt dabei 
handelnd beteiligt. So viel ſehe ich jetzt klar. Es hat 
ſich ein Komplott von ausgelernten Gaunern gebildet, um 
irgend eine verbrecheriſche Abſicht zu erreichen. Ich glaube 
auch imſtande zu ſein, Ihnen dieſes Ziel zu nennen. 
Man muß wirklich über dieſe Frechheit erſtaunen. Man 
geht mit nicht Geringerem um, als unſerer lieben Kloſter 
bas und deren Erben den Kloſterhof zu rauben.“ 
„Das wäre? Es iſt nicht möglich!“ riefen die er 
ſtaunten Gäſte. 
„Ich kann Sie verſichern, meine Herren, und man 
wendet dazu an teils Gewalt, teils Geſpenſterfurcht. Ich 
bin leider noch nicht mit den handelnden Perſonen ver 
traut und weiß auch noch nicht, wie und wo die Fäden 
zuſammenlaufen, obwohl ich Vermutungen habe. Vor 
allen Dingen iſt es mir lieb, daß der Apotheker weder 
wiſſentlich, noch unwiſſentlich dabei beteiligt iſt. Dagegen 
hat er uns auf die rechte Spur gebracht. Dieſe Spur 
mit der Kartenline muß feſtgehalten werden. Aber ge 
ſtehen Sie, meine Herren, müſſen Sie nicht ſagen, daß 
ich ein famoſer Spurenfinder bin?“ 
Der Oberförſter ſagte: „Allen Reſpekt, Doktor. Ich
	        
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