— 79 —
Der Hexenmüller war jedoch nicht getroffen. Denn er
lachte höhniſch auf.
Dagegen ſchien jetzt ein allgemeiner Angriff gegen den
»langen Lenz“ zu gehen. Die Söhne und Müllerburſchen
waren dem Hexenmüller zu Hilfe gekommen.
Man hörte ein furchtbares Ringen und dann einen
ſchweren Fall, und dann wurde alles ſtill.
Dem jungen Manne wurde es unheimlich. Er wollte
eben hinunterſchleichen, um zu ſehen, was es gebe, als er
hörte, wie leiſe ſeine Stubentür verriegelt wurde.
Der Hexenmüller hatte es getan. Er war hinauf—
geſchlichen, um ſich zu überzeugen, daß ſein Gaſt nichts
von jener verhängnisvollen Rede gehört hatte. Totenblaß
ging derſelbe die Treppe hinunter.
„Er hat alles gehört,“ murmelte er vor ſich hin.
„Lebend darf das Bürſchlein jetzt die Wiſper nicht wieder
verlaſſen.“
W.
Geſpenſterjagd.
An demſelben Morgen, an welchem der junge Seebold
ſeine- Tout nach der Hexenmühle angetreten hatte, war
der Oberförſter in Begleitung der Ortspolizeibehörde und
einiger Holzhauer nach der Waldſtelle aufgebrochen, wo
der Förſter verwundet worden war. Man hatte aber nichts
gefunden mit Ausnahme einer ſcharf begrenzten Fußſpur,
von der ein Holzhauer behauptete, es wäre ganz ſicherlich
der Tritt des Aangen Lenz“. Er hätte deſſen Schuhe ſchon
in Händen gehabt.
Auf das Drängen des Oberförſters hatte man darauf