Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

Herrn davon zu reden. Ich werde doch nur ausgelacht.“ 
„Was iſt das für ein Mittel?“ fragte raſch der junge 
Forſtmann. 
ů „Wenn ich ihn herbannte,“ erwiderte mit einem ge— 
wiſſen Lächeln der Müller. „Sie wiſſen ja doch, daß Sie 
beim Hexenmüller ſind.“ 
„Ah, wenn Sie ihn nur herbeibringen — wie Sie 
Herrn davon zu reden. Ich werde doch nur ausgelacht.“ 
„Was iſt das für ein Mittel?“ fragte raſch der junge 
Forſtmann. 
ů „Wenn ich ihn herbannte,“ erwiderte mit einem ge— 
wiſſen Lächeln der Müller. „Sie wiſſen ja doch, daß Sie 
beim Hexenmüller ſind.“ 
„Ah, wenn Sie ihn nur herbeibringen — wie Sie 
Schmalz auf die Glut, daß du läſſeſt deinen Übermut. 
Ich lege es dir auf Lungen, Leber und Herz, daß dich 
Schmalz auf die Glut, daß du läſſeſt deinen Übermut. 
Ich lege es dir auf Lungen, Leber und Herz, daß dich 
muß geſchehen. Wenn wir den „langen Lenz' nur ſprechen 
könnten. Aber wie iſt der Kerl zu faſſen? Er iſt flüchtig 
wie ein Wild des Waldes, und niemand weiß ſeine 
Wohnung oder ſein Lager.“ 
Der Hexenmüller wiegte ſinnend ſein Haupt. 
„Ich überlege fortwährend, aber ich weiß auch nicht, 
ö wie da zu helfen iſt. Es gibt allerdings noch ein Mittel, 
aber ich wage gar nicht, ſo einem jungen, ſtudierten 
ihn herbringen, iſt mir einerlei,“ ſagte der junge Mann. 
„Aber es iſt ja doch nur Scherz von Ihnen.“ 
ö „Nein Ernſt, entſchiedener Ernſt! Sie werden es 
ö ſehen, Sie Ungläubiger,“ ſagte er. 
Nach dieſen Worten ging der Hexenmüller in die 
Küche, kam aber bald wieder zurück. Er hatte jetzt ſeinen 
ö Talar an und ſeinen Turban auf, und in der Hand trug 
er verſchiedene Gegenſtände, nämlich Brot, Salz, Schmalz 
und einen neuen Deckel. 
Den neuen Deckel tat er auf das Feuer, dann legte 
er drei Brocken Brodkruſte und drei Häufchen Salz und 
drei Stückchen Schmalz auf den Deckel und ſprach in 
feierlichſter Weiſe: „Ich lege dir, Lenz, Brot, Salz und 
ankommt ein großer Schmerz. Es ſoll dich anſtoßen eine 
ſolche Not, als wann es dir wäre dein bitterer Tod. 
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