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um ſich blickend; dann aber laͤngſam und tief atmend,
ein Bild friedlichſter Ruhe.
Der Pendelſchlag der Zeit rückte weiter und weiter.
Der Sturm heulte noch in ungeſchwächter Kraft, aber das
Feuer im Ofen erloſch. Das letzte Scheitholz fiel ver
kohlt in die Aſche. Der Singſang des Keſſels hörte auf.
Auch das Licht in der Lampe wurde trüber und kleiner,
bis es gleich dem ſchwindenden Leben eines Menſchen noch
ein paarmal aufflackerte, um zu erlöſchen
Nur das ungewiſſe Mondlicht beſchien jetzt die beiden
Schläfer, deren lautes, aber regelmäßiges Atmen die pik
kende Maus im Wandgetäfel durchaus nicht kümmerte.
Siehe, da erhob ſich, wie aus der Wand heraus, eine
ſchattenhafte Geſtalt und horchte und ſah geſpannt nach den
Schläfern hinüber. Dann zappelte ſie direkt auf die alte
„Kloſterbas“ zu.
Eine kalte Hand fuhr über ihre Stirne. Und als ſie
erwachend aufſchaute, ſah ſie eine lange Naſe an ihrem
Ohre und eine weiße Zipfelmütze über ſich baumeln
Sie ſtieß einen gellenden Hilfeſchrei aus.
Wie erſchreckt wich das zappelnde Geſpenſt von ihr und
ſtieß, wie es in Lebzeiten der alte Hofbauer immer getan
hatte, zornig die Stühle von ihrem Platze, um ſie gleich
darauf wieder hinzuſtellen.
Der junge Forſteleve war durch den Hilfeſchrei ſeiner
Großtante geweckt worden. Noch halb ſchlaftrunken ſah er
die geſpenſtige Geſtalt in dem Zimmer, die lange Naſe,
die weiße Zipfelmütze und die ſchlotternden Knie.
Auch er konnte ſich eines unheimlichen Gefühles nicht
erwehren. Eine Minute ſaß er völlig erſtarrt da mit weit
aufgeſperrten Augen und offenem Munde. Dann aber er
mannte er ſich. Mit einem wahren Tigerſprunge ſetzte er