Hoffrau. „Da will noch manches überlegt ſein. Der
Vater iſt jedenfalls dagegen.“
Wenn du nur nicht dagegen biſt, lieb Mütterchen,
und du biſt nicht dagegen, ich ſehe dir es an. Dir iſt
der Gedanke ſelbſt eine Freude,“ ſagte Gottfried.
„Nun ja, meinetwegen,“ lachte dieſe, „ihr ſeid ja
beide meine Kinder, und deren Glück zerſtören wollte ich
um eine Million nicht.
„Mutter, Mutter!“ frohlockte ihr Sohn, ſie umarmend,
dann eilte er Röschen nach, um auch ihr das Glück zu
verkündigen.
Bei dem Kloſterbauer hatte die Hoffrau einen härteren
Stand, als ſie ſich vorgeſtellt hatte. Er hatte bereits
einige beſonders reiche Schwiegertöchter in „petto“, wie
man ſagt, und wollte durchaus nicht von ſeinen Plänen
laſſen.
Er zappelte ärger als je im Zimmer auf und ab und
rückte den Tiſch bald dahin, bald dorthin, dann faßte er
eine Stuhllehne und ſchob den Stuhl unter den Tiſch, dann
holte er ihn wieder hervor. Seine Antworten hatten
dabei etwas Beißendes und Boshaftes, und er wiederholte
ſtets, er wolle ſeinen ſchönen Hof nicht an Bettelpack
verſchleudern.
Je ärger er tobte, deſto ruhiger blieb ſeine Frau.
Sie ſetzte ihm ſo klar wie möglich auseinander, welche
bedeutſame Stellung eine Hoffrau einn immt, und welche
Fähigkeiten ſie beſitzen müſſe. „Sie muß ſein wie ein
General und zugleich wie ein Korporal,“ ſagte ſie. „Sie
muß das Ganze überblicken und darf das Einzelne nicht
überſehen. Sie muß freigebig ſein können wie ein Fürſt,
und doch wieder knickerig wie ein Geizhals. Sie muß
ſich in Reſpekt ſetzen können wie ein Pfarrer, ſie muß