Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

er noch im Morgenkleide im Hofe und den Stallungen 
umher. Er trug dann eine hochſtehende, weiße Schlaf— 
r mütze mit einer Quaſte dran, lederne Kniehoſen, aus denen 
er noch im Morgenkleide im Hofe und den Stallungen 
umher. Er trug dann eine hochſtehende, weiße Schlaf— 
r mütze mit einer Quaſte dran, lederne Kniehoſen, aus denen 
Juden gepachtet zu haben ſchien. Am liebſten zappelte 
das Hemd an den Hüften hervorquoll, und an den Füßen 
klappernde Stiefelabſchnitte. Seine Luſt war, das Geſinde 
bei irgend etwas Unrechtem zu ertappen. 
Es war aber auch wunderbar, wenn ſie ſich noch ſo 
ſicher glaubten, tauchte plötzlich zu ihrem Schrecken die 
lange Spürnaſe und die weiße Zipfelmütze des Kloſter— 
bauern unter ihnen auf. 
Was in dieſer Art der Kloſterbauer geſehen hatte, 
ö vergaß er nie und wärmte es unbarmherzig bei jeder 
Gelegenheit wieder auf. Er war überhaupt ein hämiſcher 
Geſelle, den niemand leiden konnte, der am liebſten 
Unkraut ſäete und Händel ſtiftete. Stets war er in einige 
Prozeſſe verwickelt, die er aber ſicher ſtets gewann. 
ö Man konnte nicht gut mit ihm verkehren oder handeln. 
Er war faſt nie zu einer rechten, runden Antwort zu bringen. 
Er glitt einem unter den Händen fort. Und wenn es ihm 
ſpäter nicht paßte, wußte er von nichts und hatte auch 
nichts geſagt. Nur ſeine Frau wußte mit ihm umzu 
ſpringen. Vor ihr hatte er einen gründlichen Reſpekt. 
ö So kam er auch jetzt auf ihren Ruf herein. Da er 
aber während des Geſprächs mit ihr ſonſt nichts zu tun 
wußte, ſchnitzelte er an einem Hackenſtiel und jagte einen 
ö Hund zur Tür hinaus. 
„Hier iſt das Förſterröschen“,“ ſagte die Hoffrau. 
Die Geſchichte, wie die Förſtersfamilie durch das nieder 
ſtürzende Felsſtück zu grunde ging, kennſt du ja. Das 
Kind iſt in ſchlechten Händen und geht körperlich und 
geiſtig zu grunde, wenn ſich nicht gute Menſchen ſeiner
	        
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