das von ſchlafenden Rieſen und Ungeheuren wimmelte, befreit.
Sagte, welcher Ritter alter und neuer Zeit kann ſich mit
mir meſſen?“
„Ich glaube,“ ſagte lachend der junge Seebold, „noch
faſt größere Taten verrichtet zu haben. Ich bin allein in
dasſelbe Zauberſchloß eingedrungen, während mein Begleiter
ſchmählich die Flucht ergriff, und habe dieſem gefährlichſten
Zauberer ſein beſtes Geheimnis abgerungen, ich habe die
ſchwerſten Zauber durchbrochen und mich aus größter Ge
fahr auf ſchwindelndem, halsbrecheriſchem Wege ſelbſt be⸗
freit. Er warf die Verſchreibung des alten Lenzbauers
auf den Tiſch und ſagte: „Hier iſt der Schlüſſel zu allem
Dunklen und Rätſelhaften, das ſchon ſeit vielen Jahren
auf dieſem Hauſe laſtete.“
Und nun erzählte er die Enthüllungen des Hexen
müllers und des „langen Lenz'“, die er in der Oberſtube
erlauſcht hatte. Zuletzt aber rief er:
„Jetzt ſaget, wer hat das größere Verdienſt, die kühnere
Tat? Entſcheidet!“
„Nein!“ rief der Doktor dazwiſchen, „keine Entſcheidung.
Ich ſehe, Otto, du biſt mein würdiger Knappe. Ich werde
dich nächſtens zum Ritter ſchlagen.“
In der Abendgeſellſchaft im Eckzimmer ging es hoch
her. Die Kloſterbas holte vom beſten Wein und kredenzte
ihn ſelbſt, weshalb der Doktor den Tag rot bezeichnen
wollte.
Es wurde wieder hell und klar im Kloſterhof. Während
aber auf dieſe Weiſe im Kloſterhofe gleichſam Luſtſpiele
gefeiert wurden, geſchah im Wiſpergrunde ein ſchreckliches
Trauerſpiel.
Der Hexenmüller hatte nach Entfernung ſeiner Gäſte
noch eine Zeitlang auf einem Stuhle geſeſſen und über
SSSI