Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

602WWVwmW„̊VÄv̊᷑X. fʒWꝛ]agKacͤa pͤw kG⁵.t?ꝛũ. aZQ„e.NQMleINMᷓAXIINTT. 
— 91— 
Zum Glück entſprach ein gewaltſamer Mord der Natur 
des Hexenmüllers nicht. Dazu war er zu höflich oder, beſſer 
geſagt, zu feige. Er ließ lieber andere oder noch lieber die 
Umſtände, in die er ſeine Opfer brachte, für ſich arbeiten. 
Aber wer ſollte diesmal für ihn eintreten? Der „lange 
Lenz‘, der ſonſt den gehorſamen Diener machen mußte, hatte 
zum erſtenmal ſich feindſelig wider ihn gezeigt. Ihm war 
nicht zu trauen. Man wußte nicht, in welcher Laune er 
wach wurde, wenn man ihn auch aus dem todähnlichen 
Schlaf wecken konnte, in den er nach ſeinem Sturz auf 
den Fußboden gefallen war. 
Seine Söhne mochte der Hexenmüller nicht zu direkten 
Mördern machen, obwohl dieſe rohen Burſchen, die längſt 
Wilddieberei trieben, mit einem gewiſſen Vergnügen den 
jungen Forſtmann zuſammengeſchoſſen hätten. 
Am beſten war es, wenn er verunglückte; aber wie? 
Doch der erfindungsreiche Kopf des Hexenmüllers blieb 
dabei nicht lange im unklaren. 
Unter dem einzigen Fenſter der Oberſtube, wo der junge 
Seebold logierte, drehte ſich das Mühlrad. Solange das 
ſelbe in Bewegung war, konnte der junge Menſch nicht an 
Flucht denken 
Das hatte der Hexenmüller bereits bedacht, als er die 
Türe des Zimmers desſelben abſchloß. Er hatte deshalb 
auch keinen beſonderen Wachtpoſten unter das Fenſter für 
nötig erachtet, obwohl dasſelbe nach der anderen Seite des 
Hauſes ging. 
Jetzt, nach näherer Überlegung, gedachte er die Flucht 
des jungen Mannes im Gegenteil zu befördern. Auf 
Flucht mußte ja derſelbe ſinnen. Das mußte der einzige 
Gedanke desſelben ſein, nachdem er ihr Geſpräch belauſcht 
hatte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.