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Auf dem Wege kamen ſie an einem armen Manne
vorbei, der ſo blaß im Geſichte ausſah, als wenn er vor
Hunger krank geworden wäre. Da ſagte Wilhelm zu
ſeinem Vater: „O Vater, gib mir doch Geld, daß ich dem
Armen etwas geben kann.“ — Der Vater gab ihm einen
Groſchen, und der Knabe lief voll Freude zu dem armen
Manne und gab ihm das Geld in die Hand. Der
Arme dankte und ſprach: „Gott wird es dir belohnen.“
— Da lief das zweite Kind zu dem Manne und gab
ihm ſein Butterbrod. Der Arme nahm es mit Freuden
an und ſagte: „O mein liebes Kind, ich danke, ich danke
dir!“
Mina, das kleinſte von den drei Kindern, lief auch
zu dem Armen und nahm ſeine Hand und küßte ſie ſo
herzlich, als wenn der Arme ihr lieber Vater geweſen