Full text: Kinderlust

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„Dann nimmſt du mir die Trommel wieder weg,“ 
ſagte Franz. 
„Das gilt,“ ſprach der Vater, „dann habe ich nichts 
dagegen, wenn dir das Chriſtkind eine Trommel bringt.“ 
Am Weihnachtsabend hatte Franz richtig eine Trom⸗ 
mel bekommen und gar eine recht ſchöne. Wie freute er 
ſich da! Aber bald wurde er ſtill, blickte bald auf die 
Trommel, bald auf den Vater, und eine Thräne glänzte 
in ſeinem Auge. 
„Gefällt ſie dir nicht, du biſt ja ſo traurig?“ fragte 
der Vater. 
„O doch,“ ſagte Franz, „aber ich weiß ja nicht einmal, 
ob ſie gut brummt, ich darf ja nicht zu Hauſe trommeln.“ 
„Nun, dann erlaube ich dir für diesmal, deine 
Trommel zu probiren,“ ſagte der Vater. 
Da lachte der Kleine, hängte ſich die Trommel um 
und fing einen Lärm an, daß Vater und Mutter und 
Bruder und Schweſter ſich die Ohren zuhielten. Aber je 
mehr es lärmte, deſto mehr freute ſich Franz. Endlich 
hörte er auf und ſagte: „Ja, die Trommel iſt gut!“ 
und er nahm ſie des Nachts mit zu Bette und ſchlief 
bei ihr. 
69. Das faule Hänschen. 
Hänslein kann nicht, 
Hänslein will nicht, 
Hänslein mag nicht lernen. 
Vater nimmt den Stock hervor, 
Gibt dem Hänslein mit dem Rohr: 
Hänslein kann wohl, 
Hänslein will wohl, 
Hänslein mag wohl lernen. 
70. Biſt du auch ſo ein Hans? 
Hans wollte nichts lernen: Ich bin ja noch klein, 
Wenn ich größer bin, will ich ſchon fleißiger ſein. 
Hans bleibt ein Dummkopf, weil er ſo ſpricht, 
Er wird wohl noch größer, doch fleißiger nicht.
	        
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