53
Mutter. Dann mußt du nur gleich dem Chriſtkind
beſtellen, es ſolle dir alles allein bringen und den andern
Kindern nichts. Möchteſt du das?
Franz. Nein, Mutter, nein! Dann will ich die
Pferdchen und Wagen lieber nicht haben.
Mutter. Aber das Andere doch noch Alles. Du
willſt alſo recht viel haben und für die andern Kinder
läßt du nicht viel übrig.
Franz. Dann will ich die Soldaten und Bilder—
bücher und Gewehr und Säbel auch noch abgeben. Wenn
ich denn nur eine Trommel bekomme, weißt du, wie der
Wilhelm eine hat, die ſo ſchön brummt: Diderumdumdum!
Mutter. Aber du biſt noch ſo klein und kannſt
noch nicht trommeln lernen.
Franz. Ich noch zu klein? ich nicht trommeln? ja
eutter, dann höre einmal!
Und der kleine Franz fing an mit beiden Fäuſtchen
auf den Tiſch zu ſchlagen und brummte dabei: Diderum⸗
dumdum! Diderumdumdum!
Durch dieſen Lärm wurde das kleine Schweſterchen
in der Wiege wach und fing an zu ſchreien, der Hund
kam hinter dem Ofen hervor und bellte, die Katze machte
einen hohen Buckel und ſchrie: Miau! der Kanarienvogel
im Käfig fing an zu ſingen, und der Vater kam aus der
Stube und fragte: „Wer macht denn hier den Lärm?“
ů „Nun ſieh, was du angerichtet haſt, Fränzchen,“
ſagte die Mutter, „du haſt noch keine Trommel und
kannſt doch ſchon Lärm genug machen. Was würde es
erſt geben, wenn du eine Trommel hätteſt?“
„Ja dann — dann,“ ſagte Franz, „dann würde ich
nur im Garten oder weit vom Hauſe trommeln, wenn
wir Soldaten ſpielen, der Peter, der Wilhelm, der Karl,
der Otto und ich.“
„Du würdeſt alſo zu Hauſe gar nicht trommeln, und
das ganze Haus nicht mehr in Allarm bringen, wie heute?“
fragte der Vater.
„Nein, gewiß nicht!“ ſagte Franz.
„Und wenn es dennoch geſchähe?“ fragte der Vater.