Full text: Kinderlust

traurig an. „Aber“ — ſagte er nach einer Weile — 
„das brauchſt du ja dem Chriſtkind nicht zu ſagen!“ — 
„Das Chriſtkind weiß es ſchon längſt“ — antwortete die 
traurig an. „Aber“ — ſagte er nach einer Weile — 
„das brauchſt du ja dem Chriſtkind nicht zu ſagen!“ — 
„Das Chriſtkind weiß es ſchon längſt“ — antwortete die 
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Daß er Freude an mir habe, 
Will ich ihm mein Leben weih'n. 
Wie an Alter, ſo an Tugend 
Will ich wachſen immerfort; 
Dann erfreuet meine Jugend 
Gott und Menſchen hler und dort. 
68. Die erſte Trommel. 
„Noch zwei Tage, dann haben wir Chriſtfeſt!“ ſagte 
der kleine Franz zur Mutter — „dann wird das Chriſt⸗ 
kind gewiß etwas Schönes bringen.“ 
„Ja, wenn du immer brav geweſen biſt!“ ſagte die 
Mutter. „Was meinſt du dazu?“ 
Franz. Ich habe aber ſeit voriges Jahr nicht mehr 
gelogen. 
Mutter. Auch nicht mehr genaſcht? 
Franz. Ja, ein paar Mal habe ich dir ein Stück⸗ 
chen Zucker fortgenommen. 
Mutter. Und niemals Aepfel? 
Franz. Ja — wieder ein paar Mal. 
Mutter. Und biſt du immer gehorſam geweſen? 
Franz ließ das Köpfchen hängen und ſah die Mutter 
Mutter — „ohne daß ich es ihm ſage; es kennt dich noch 
beſſer, als ich dich kenne.“ 
Franz. Weißt du was, Mutter, ich ſage dem Chriſt⸗ 
kind nachher, wenn ich zu Abend bete, daß ich's nie — 
nie — nie mehr wieder thun will. 
Mutter. Ja, dann wird es dir vielleicht etwas 
bringen; aber was möchteſt du denn gern von ihm haben? 
Franz. O viel, recht viel, eine ganze Stube voll 
Spielſachen, Pferdchen, Wagen, Bilderbücher, Soldaten 
und auch ein Gewehr, einen Säbel — weißt du — wie 
Nachbars Otto.
	        
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