wollte Waſſer trinken gehen. Da rappelten die Steine
in ſeinem Bauch, und er rief:
„Was rumpelt und pumpelt
In meinem Bauch herum?
Ich meinte, es wären ſechs Geislein.
Aber es ſind lauter große Stein'.“
Da er an das Waſſer kam und ſich bückte, um zu
trinken, drückten ihn die Steine in's Waſſer hinein, wo
er jämmerlich ertrank.
Da kam eine Katze und eine Maus,
Und das Märchen von den Geislein iſt aus.
32. Das närriſche Bäumlein.
Iſt einmal ein Bäumlein im Walde geweſen, das
gar nicht zufrieden geweſen iſt, und hat geklagt Tag und
Nacht: „Wenn ich doch nur Blätter hätte für meine Na—
deln, dann wäre ich ſchon zufrieden!“ Und in der Nacht
hat es für die Nadeln Blätter bekommen gar ſchön und
grün und lang und breit. Einen Tag war's nun zu⸗
frieden, aber am andern Tage ſagte es: „Blätter haben
viele Bäume, aber goldene Blätter, die möchte ich ha⸗
ben, dann wäre ich ſchön.“ — Und in der Nacht ſind
die Blätter golden geworden, und als des Morgens die
Sonne darauf ſchien, funkelten die Blätter, daß es eine
Pracht war. Da war das Bäumchen ſtolz und dachte:
Nun bin ich ſchöner als alle andern Bäume. Aber des
Mittags kam ein Mann durch den Wald, der ſah die
blinkenden Blätter und ging hin und ſtreifte ſie alle
ab, einen ganzen Sack voll und ging damit nach Hauſe.
Da ſtand das Bäumchen ganz kahl da und ſagte: „Ach,
hätte ich nur Blätter von Glas, die würde man nicht
ſtehlen!“ Und in der Nacht bekam es Blätter von Glas,
und am Morgen, als das Bäumlein aufwachte, war es
ganz zufrieden. Aber des Nachmittags kam ein arger
Wind, und die Blätter ſchlugen an einander und brachen
entzwei und fielen herunter in's Gras. ö