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war. Da hättet ihr den Knaben ſehen ſollen, wie der
ausſah, als er ſich heraus gekrabbelt hatte.
Was wird wohl ſeine Mutter geſagt haben, als er
nach Hauſe kam? —
43. Wie der Kuckuck ſeinen Namen
bekommen hat.
Wißt ihr, wie der Kuckuck ſeinen Namen bekommen
hat? — Er hieß erſt Faulpelz, weil er ſeinen Mund
nicht aufthun wollte, um zu rufen oder zu ſingen. In
die Singſchule gehen und ſingen lernen, wie die andern
Vögel, das mochte er nicht, denn er war ja der „Faul⸗
pelz.“ „Ich brauche nur Raupen zu ſuchen,“ ſagte er,
„das Singen mögt ihr allein thun.“ Da fragten ihn die
andern Vögel: „Willſt du dir denn keine Freude machen,
wenn du ſatt gefreſſen haſt? Du ſollteſt nur mit uns
kommen in die Singſchule und ſehen, wie wir das Singen
lernen!“ — „Ich mag nicht!“ ſagte Faulpelz.
Eines Tages aber hatte Faulpelz im Walde Lange⸗
weile, denn die andern Vögel waren alle in der Sing⸗
ſchule, und darum war es ſo ſtill im Walde. Ei —
denkt da Faulpelz, ich möchte doch einmal ſehen, wie das
Singenlernen geht und wie es in der Schule ausſieht.
Und er flog dahin, und weil ihn die andern Vögel noch
nie dort geſehen hatten, wunderten ſie ſich, als er heran⸗
kam und riefen miteinander: „Guck, guck!“ was ſoviel
heißt als: Sieh' mal an, da iſt ja auch der Faulpelz!
Als nun die Nachtigall, die oben anſaß, anfing, den
andern Vögeln ein Lied vorzuſingen, da machte auch
Faulpelz ſeinen Schnabel auf und wollte ſingen, aber es
kam nichts heraus. Und wie die andern Vögel ſahen,
wie er ſich plagte und den Schnabel ſo ſpaſſig auseinander⸗
hielt, riefen ſie wieder: „Guck, guck!“ was ſoviel heißen
ſollte als: Seht doch, wie er ſich plagt!
So ging es auch wieder, als Faulpelz nachſingen
wollte, was die Finken und Lerchen vorſangen. Nun
war Faulpelz es müde in der Singſchule, und er flog