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18. Ein ſchweres Kunſtſtüch.
„O, das war leicht,“ ſagte Mariechen, „aber ich
kann ein ſchweres Kunſtſtück machen. Seht her, hier habe
ich in jeder Hand eine Bohne, ich ſtrecke beide Arme weit
aus und will ſie nicht biegen und doch machen, daß ich
beide Bohnen in Eine Hand zuſammen bringe. Könnt
ihr das?“ — „Nein,“ meinten die Andern, „ohne die Arme
zu biegen, geht das ja nicht, man kann doch die Bohne
nicht von der einen Hand über die Arme in die andere
Hand rollen laſſen.“ — „Nun, dann will ich es euch
vormachen,“ ſagt Mariechen, geht mit ausgeſtreckten Armen
an den Tiſch, legt die Bohne aus der einen Hand darauf,
dreht ſich herum und nimmt ſie mit der andern Hand
davon, und nun hat ſie beide Bohnen in Einer Hand.
19. Der tanzende Ring.
Der kleine Künſtler nimmt einen Ring und ein
langes Frauenhaar. An dieſes bindet er den Ring und
befeſtigt das andere Ende des Haares an einen Knopf
auf der Bruſt. Nun nimmt er ein leeres Glas, legt den
Ring hinein und geht in die Stube. Des Abends, beim
Lampenlicht wird man das Haar nicht bemerken, beſon⸗
ders wenn er nicht zu nahe an das Licht geht. „Seht
hier,“ ſagt er, „da liegt ein Ring im Glaſe, der ſoll
tanzen, wie ich pfeiſe.“ Er fängt an zu pfeifen, bewegt
mit der Hand das Glas auf und ab, und der Ring tanzt
wirklich in dem Glaſe, ſpringt bald in die Höhe, bald
wieder hinab, je nachdem er das Glas auf⸗ und abbewegt.
20. Knnſtſtüchchen mit Figuren.
Lege aus Streichhölzchen oder kurzen
Strohhälmchen eine ſolche Figur, wozu du
alſo 17 Hälmchen nothwendig haſt. Es
ſind jetzt 6 Vierecke. Nun ſollen 5 Hölz—
chen ſo weggenommen werden, daß es noch
3 Vierecke bleiben; kannſt du das? Ver⸗
ſuche es erſt ſelbſt, bis du es findeſt. Kannſt
du aber nach vielen Verſuchen gar nicht