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28. Das verirrte Lämmchen.
Ein Schäfer hatte ein wunderſchönes Lämmchen bei
ſeiner Heerde. Das war ſo munter und machte dem
Schäfer ſo viele Freude, daß er es nicht für 1000 Pfen⸗
nige verkauſt hätte.
Einmal, als die Heerde an einem Walde weidete,
lief das Lämmchen in den Wald hinein, und der Schäfer
ſah es nicht, ſonſt hätte er es gleich zurück geholt. Das
Lämmchen lief immer weiter in den Wald, und als es
zur Heerde zurück wollte, konnte es den Weg nicht wieder
finden. Es blöckte und rief, aber der Schäfer und der
Hund hörten es nicht, die waren zu weit von ihm. Um
aus dem Walde zu kommen, lief es immer weiter und
hatte immer mehr Angſt und hätte geweint, wenn es hätte
weinen können.
Endlich kam es an ein dichtes Gebüſch, wo es ſo
finſter war, wie in der Nacht, und in dem dichteſten Ge⸗
büſche wohnte ein Wolf. Als der das Lämmchen rufen
und ſchreien hörte, ſprang er hervor und ergriff mit ſeinen
ſcharfen Zähnen das arme Thierchen und fraß es auf.
Das Lämmchen iſt zerriſſen,
Die Wolle fliegt umher;
Es iſt ein altes Liedchen,
Es macht das Herz ſo ſchwer.
29. Die Kuh.
Muh, muh, muh!
So ruft die bunte Kuh.
Wir geben ihr das Futter,
Sie gibt uns Milch und Butter.
Muh, muh, muh!
So ruft die bunte Kuh.
30. Haſe und Häschen.
Es war einmal im Walde ein Haſe, der ging mit
ſeinem Häschen, einem kleinen, niedlichen Thierchen
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