Full text: Kinderlust

der Eſel gab ihm ein paar Hufſchläge in die Seite, daß 
ihm die Rippen krachten. 
So ſchnell er konnte lief der Räuber zu ſeinen Ge 
ſellen zurück und ſagte: „Ich kehre nimmermehr in das 
Haus zurück; ich wundere mich nur, daß mich die böſen 
Teufel nicht ganz todt gemacht haben, halbtodt bin ich 
ſchon.“ — Da wollten auch die andern Räuber nicht 
mehr in das Haus zurück und zogen weit fort in eine 
andere Gegend. Einige ſagen, ſie wären nach Amerika 
gegangen und hätten ſich dort aufhängen laſſen. 
Als die Thiere ein paar Tage in dem Hauſe ge— 
blieben waren, ſagte der Eſel: „Wißt ihr, was wir nun 
thun? Wir gehen in die nächſte Stadt und zeigen beim 
Bürgermeiſter an, daß wir die Räuber vertrieben haben, 
und daß man alle ihre Schätze aus dem Hauſe holen 
möge; dann wird man uns gut belohnen.“ — Das 
geſchah, und der Bürgermeiſter freute ſich gewaltig, als 
ihm der Eſel die ganze Geſchichte erzählte. Man holte 
alles Geld und Gut aus dem Räuberhauſe und zwar 
einen ganzen Wagen voll. Aus Dankbarkeit ernährte 
man die vier Thiere bis an ihren Tod. Der Hahn lebt 
heute noch, und er hat dieſe ganze Begebenheit aufge⸗ 
ſchrieben. 
23. Ein Stückchen von dem unreinen 
Hühnchen. 
Es war einmal ein Hühnchen auf dem Hofe, das 
mochte ſich des Morgens nicht waſchen laſſen. Wenn 
die Henne mit dem Waſſer kam und das Hühnchen 
waſchen wollte, dann fing es an zu ſchreien, als ſollte 
ihm der Kopf abgeſchnitten werden. Wurde das Schreien 
zu arg oder dauerte es zu lange, dann kam wohl der 
Hahn und hieb das Hühnchen mit der Peitſche um die 
Ohren. 
Einmal war das Hühnchen des Morgens wieder 
am Schreien, als es gewaſchen wurde. Da kam der 
Hahn mit einem ganzen Eimer voll Waſſer herangelaufen
	        
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