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mit ſich in den Himmel. Da ſah das Schweſterchen, wer
der ſchöne Engel geweſen war, und jetzt ſingt es mit ſeiner
Mutter und den lieben Engelein: „Alleluja!“
49. Fippchen Fäppchen.
Eine Mutter hatte zwei Töchter, eine rechte Tochter
und eine Stieftochter. Die letztere wurde von der Frau
ſehr ſchlecht behandelt, ſo daß ſie es nicht aushalten konnte.
Eines Tages nahm ſie darum ein Töpfchen, etwas Mehl
und einen Löffel in ihr Körbchen und ging davon. Sie
kam in einen finſtern Wald, darin lief ſie lange herum,
bis ſie vor Hunger und Müdigkeit nicht weiter gehen
konnte. Hier ruhete ſie aus, machte ein Feuerchen an
und kochte ſich einen Brei. Als ſie am Kochen war, kam
auf einmal ein kleines, graues Männlein und fragte:
„Was kochſt du da?“ — „Einen Brei,“ ſagte ſie. —
„Ach, laß mich deinen Löffel ablecken,“ bettelte das graue
Männlein. Sie ſprach freundlich: „Du kannſt auch mit
mir eſſen und bekommſt die Hälfte mit.“ Da hüpfte das
Männlein vor Freude um das Feuer herum, bis der
Brei fertig war; darauf aßen die Beiden mit einander
und ließen es ſich gut ſchmecken.
„Weißt du, wie ich heiße?“ ſprach das Männlein.
„Ich heiße Fippchen Fäppchen, und nun gehe mit mir,
du ſollſt es gut haben bei mir!“ Da gingen ſie Beide
zuſammen weit, weit fort im Walde und kamen endlich
an ein Schloß; die Thüren öffneten ſich und beide ſpa⸗
zierten hinein. Da war alles ſo prächtig und war alles
zu haben, was man nur wünſchen mochte. Das Schloß
aber gehörte dem Fippchen Fäppchen.
Die Stiefmutter des Mädchens, welches davon ge⸗
laufen war, hatte ſich aufgemacht mit einem tüchtigen
Prügel, um die entflohene Tochter zu ſuchen und ſie butter⸗
weich zu ſchlagen. Und nach einigen Tagen kam ſie an
die Thüre des ſchönen Schloſſes und klopfte an. Wie
erſtaunte da die Stieftochter, als ſie ihre Mutter ſah, und
wie verwunderte ſich die Stiefmutter, als ſie die Toch—