Full text: Kinderlust

Daumen ſprach: „Ich helfe Dir nicht, weil du ſo hoch 
müthig biſt;“ und es mußte die Blume ſtehen laſſen. 
Hernach wollte es eine Kirſche vom Bäumchen nehmen, aber 
die andern wollten nicht helfen, weil es ſo hochmüthig 
war, und es mußte die Kirſche hängen laſſen. Darauf 
wollte es ein Strümpfchen ſtricken; allein die andern woll— 
ten nicht helfen, weil es ſo ſtolz war, und es konnte nicht 
ſtricken und mußte die Stricknadel fallen laſſen. Da ſah 
es, daß es nichts machen konnte ohne die andern, und es 
war ihm leid, daß es ſo hochmüthig gegen ſeine Geſchwiſter 
geweſen war. Und es weinte laut und bat um Ver— 
zeihung. Als ſie das ſahen, wurden ſie ihm wieder gut 
und halfen ihm wieder, und die Finger wurden niemals 
mehr uneinig. 
Kinderreime. 
7. Kuchenbacken. 
Backe, backe Kuchen, 
Der Bäcker hat gerufen: 
Wer will gute Kuchen backen, 
Der muß haben ſieben Sachen: 
Butter und Salz, 
Eier und Schmalz, 
Milch und Mehl, 
Safran macht den Kuchen gehl. 
Schieb' ihn in den Ofen. 
8S. Beim Waſchen des Kindes. 
Liebes, kleines Kindlein hör': 
Weine nicht beim Waſchen mehr; 
Ach! — ſonſt ſchreit im Stall die Kuh, 
Und der Hund, der bellt dazu, 
Auch das Kätzchen ſchreit: Miau! 
Mäuslein hört dich ganz genau; 
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