Full text: Kinderlust

und fett und kümmerte ſich nicht um die Kälte. — „Wo⸗ 
von lebſt du denn in dieſem harten Winter?“ fragte ihn 
und fett und kümmerte ſich nicht um die Kälte. — „Wo⸗ 
von lebſt du denn in dieſem harten Winter?“ fragte ihn 
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könnteſt, dann wird dich das Mädchen fangen wollen und 
wird ſein Körbchen hinſtellen, und wenn ſie ein gut Stück 
dir nachgelaufen iſt, dann nehme ich das Körbchen und 
laufe damit weg.“ 
Der Haſe that ſo, wie der Fuchs geſagt hatte und 
hinkte über den Weg nach dem Walde hin. Das Mäd⸗ 
chen ſtellte ſogleich ſein Körbchen auf die Erde und lief 
dem Haſen nach. Da kam der Fuchs und lief mit dem 
Körbchen davon. Der Haſe hatte mehrmals umgeſehen, 
und als er das Körbchen nicht mehr ſah, lief er eilig 
davon in den Wald hinein, wo er den Fuchs traf, der 
eben die Aepfel und Eier abzählte. „Die gehören mir,“ 
ſprach er und legte zwei Eier auf die Seite; „und die 
gehören meinem Vater, und die meiner Mutter, und die 
meinem Großvater, und die meiner Großmutter.“ — Da 
waren alle Aepfel und Eier aus dem Korbe, und der 
Haſe bekam den leeren Korb. Da lachte der Fuchs, aber 
der Haſe dachte: „Ich will dich ſchon wieder kriegen.“ 
Im folgenden Winter war es ſehr kalt, und der 
Fuchs mußte ſchrecklich Hunger leiden. Da kam er ein⸗ 
mal wieder mit dem Haſen zuſammen, der war munter 
der Fuchs. „Ich?“ ſagte der Haſe, „ich eſſe nichts als 
Fiſche. Da unten an dem Fluß, der zugefroren iſt, hat 
der Fiſcher ein Loch in das Eis gemacht, und da hänge 
ich jede Nacht mein Schwänzlein hinein; dann kommen 
die Fiſche und hängen ſich daran, und ich ziehe jedes 
Mal drei, vier Fiſche heraus. Hätte ich einen ſo großen 
Schwanz wie du, dann würde ich wohl zehn auf einmal 
herausziehen. Weißt du was? Gehe du mit mir fiſchen, 
hernach wollen wir theilen.“ — 
Dia freute ſich der Fuchs und dachte bereits, der Haſe 
ſolle beim Theilen nichts mit bekommen. Er ließ ſich 
von dem Haſen an die Stelle führen, wo das Loch im 
Eiſe war und hängte ſeinen großen Schwanz hinein. 
Ueber Nacht fror derſelbe aber feſt, ſo daß der Fuchs 
nicht von der Stelle konnte. Da holte der Haſe einen
	        
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