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Wo ein Braten dampft,
Kommt das Mäuslein und mampft.
In den Küchenkaſten hat es gebiſſen ein Loch.
Koch, fang mir das Mäuslein doch,
Und jag' es wieder auf die Felder
Oder in die Wälder.“
Da machte der Koch ein Geſicht und ſpricht:
„Mäuslein, Mäuslein, bleib' in deinem Häuslein!
Nimm dich in Acht heut' Nacht;
Mach' auch kein Geräuſch
Und ſtiehl nicht mehr das Fleiſch;
Sonſt wirſt du gefangen und aufgehangen!“
Der Koch aber deckt zu alle Schüſſeln
Und ſtellt auf die Falle hinten im Eck
Und thut hinein den Speck,
Macht die Küche zu
Und legt ſich zur Ruh'.
D
„Was er ſagt, das thu' ich!“
Aber es hat nicht lange gedauert,
So kommt ſchon das Mäuslein und lauert,
Und ſpricht: „Wie riecht der Speck ſo gut!
Wer weiß, ob's was thut?
Nur ein wenig möcht' ich beißen,
Nur ein wenig möcht' ich ſpeiſen.
Einmal iſt keinmal!“
So ſpricht das Mäuslein und ſchleicht,
Bis es die Falle erreicht.
Duckt ſich und buckt ſich,
Schmiegt ſich und biegt ſich;
Ringelt das Schwänzlein
Wie ein Kränzlein,
Setzt ſich in's Eck
Und ergötzt ſich am Speck.
Reißt, beißt und ſpeiſt.
Das Mäuslein aber iſt ruhig und ſpricht: