Full text: Kinderlust

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er es ſich recht verſah, hatte er einen Stich weg. Er 
ſchrie laut auf vor Schmerz, und die Thränen rannen 
ihm aus den Augen. 
Auf ſein Geſchrei kam die Mutter herbei, und als ſie 
hörte, was geſchehen war, ſagte ſie: „Siehſt du? Wer 
nicht hören will, muß fühlen.“ 
9. Das Hähnchen. 
Ein kleines Hühnervölkchen lief 
mit Mütterchen die Kreuz und Quer. 
Lag wo ein Körnchen, hurtig rief 
das Mütterchen die Kinder her. 
Gluck! gluck! tommt, laßt euch führen! 
Hier gibt's was zu ſchnabelieren. 
Allein ein Hähnchen, ſtolz und kühn, 
wollt' nicht im Hofe bleiben. 
Der Garten dort, ſo hübſch und grün, 
ſoll mir die Zeit vertreiben! 
Ich bin ſchon groß, ich bin ſchon klug, 
zum Körnerſuchen alt genug. 
Herr Mauſekopf, ein Füchschen, ſah 
das dumme Hähnchen laufen. 
Halt', dacht' er, Kleiner, biſt du da? 
laß dir das Fell zerraufen! 
Er packt es an, das Hähnchen ſchreit: 
Ach, Mutter, hilf! — doch die iſt weit. 
Ich ſterbe. Wär' ich drüben 
bei Mütterchen geblieben! 
10. Das Kind, die Henne und die Küchlein. 
Kind: Guten Morgen! liebe Henne, 
Was machſt du vor der Tenne 
Mit deinen Kinderlein?
	        
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