Full text: Des Herzens Heimat

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ſpielige Erforderniſſe herausſtellten, aber er beſchwichtigte 
ihre Bedenken mit Lächeln. Froh, daß immer noch Lücken 
waren, mit deren Ausfüllung er ſie überraſchen konnte, 
waren es namentlich ihre Lieblinge, Blumen und exotiſche 
Gewächſe, die er noch in Ermangelung eines eigenen Treib⸗ 
hauſes reichlich für ſie kommen ließ. 
So lebten ſie einander gegenſeitig zur Freude, und 
Juttas Briefe an Leonie, und an Eveline beſonders, drückten 
die heiterſte Befriedigung am Daſein aus. Um an die 
treue Freundin zu ſchreiben, behielt ſie immer Zeit, ſo viel 
beſchäftigt auch die Tage waren. Nicht zum wenigſten 
durch Roſy, die ſich mit leidenſchaftlicher Zärtlichkeit an 
die ſchöne junge Tante attachiert und in Erwiderung der 
lebhaften Teilnahme und des Verſtändniſſes, das ſie bei 
ihr fand, und das dem eigentümlichen Kinde bisher ge⸗ 
fehlt hatte. 
Fräulein Delf war eine gute und gebildete Dame, 
aber etwas beſchränkt in ihren Anſichten, und bei vor⸗ 
gerückten Jahren wenig geeignet, die Methode der Erziehung 
und des Unterrichts dem beſonderen Naturell ihres Zöglings 
anzupaſſen. Sie langweilte das lebhafte Kind, und die 
Strenge, mit der ſie auf Durchführung ihres Willens be⸗ 
ſtand, erregte den offenen Widerſtand Roſys. So hatten 
ſich die beiden in einem beſtändigen Wechſel von Krieg 
und Frieden befunden, bei dem keine wohl, Roſy aber wild 
und heftig geworden war. Denn wenn ihr Widerſtreben 
Fräulein Delf zu ſehr ermüdet hatte, ſo hatte dieſe die 
unlenkſame Schülerin laufen laſſen und ſich ihren Haus⸗ 
haltungspflichten gewidmet, die ihr ohnehin mehr zuſagten. 
So war denn Roſys Ausbildung ein wenig vernachläſſigt,
	        
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