herrlichſte Ausſicht! — Noch ſchöner iſt es höher hinauf
bei der Nonnenbank“, fuhr ſie fort, „waren Sie ſchon ein⸗
mal dort, Herr van Smitten?“ —
Er verneinte, indem er, noch in Gedanken an ihre
Vergangenheit, mit tiefſter Teilnahme auf ſie blickte.
„Dann ſollten wir wirklich, da wir einmal ſo weit
ſind, an dieſem ſchönen Abend vollends hinaufſteigen!“
ſagte Jutta lebhaft.
„Verhüt' es Gott, liebes Kind!“ rief dagegen die Tante,
die ihre ungern entbehrte Sprechfähigkeit inzwiſchen wieder⸗
gewonnen hatte. „Geh' Du noch weiter, wenn Du willſt,
aber mich laß hier; ich brauche meine letzten Kräfte zur
Rückkehr!“
„Und meine Zeit reicht gerade nur noch dazu!“ fügte
Eveline in ihrer ſanften Weiſe hinzu. „Ich habe noch
eine Privatſtunde zu geben, wenn ich hinunter komme!“
„So könnte ich ja mit Fräulein Eveline heimgehen,“
ſchlug Tante Tine vor, „wir wollen nicht hinderlich ſein,
wenn Herr van Smitten gern zu Deiner berühmten
Nonnenbank hinaufklettern will! In ſeinem Schutz weiß
ich Dich geborgen!“ ſetzte die gute Dame hinzu, ahnungs⸗
los, wie ihr Vorſchlag, einem elektriſchen Schlage gleich,
ſein Inneres berührte.
Stürmte doch darin der eine Gedanke, alle anderen
dominierend, beſtändig auf und ab; der Gedanke, ſein Heil
bei Jutta zu verſuchen, ihr auf die faſt ſichere Gefahr
hin, abgewieſen zu werden, ſein Herz und ſeine Hand an⸗
zubieten.
Die Aufregung, in die ihn dieſer Gedanke verſetzte,
die von der tiefſten Mutloſigkeit zum Hoffen, von dem