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5. Kapitel.
E· hat mich, offenbar geſtanden, ſchon in Verwunde
„Erung geſetzt“, ſagte Herr van Smitten im Geſpräch
zu Tante Tine, an deren Seite er einherſchritt, während
Jutta mit Eveline vorausging, — „es hat mich in Ver⸗
wunderung geſetzt, daß man Ihrer Fräulein Nichte dieſe
Freiheit, einen Lebensweg zu wählen, immer noch gelaſſen
hat! Sie, ſo ſchön, ſo liebenswürdig, ſo durch häusliche
Tugenden ausgezeichnet, muß jedem Mann als ein wünſchens⸗
wertes Kleinod erſcheinen.“ —
„An Anträgen hat es nicht gefehlt“, erwiderte die
Tante, vergnügt im Fahrwaſſer einer jener vertraulichen
Unterhaltungen, die ſie ſo gut auszudehnen wußte, hin⸗
ſteuernd. „Hier wohl nicht, aber als mein Bruder noch
im Dienſt und mitten im geſelligen Treiben ſtand. Jutta
lehnte alles ab, und das macht eben jetzt mehrere Auswege
unmöglich. Sie ginge recht gern für eine Zeitlang zu ihrer
Kouſine Heiligenſtein, die eine charmante Frau iſt und ein
hübſches Haus macht. Heut erſt empfing ſie einen Brief
von ihr mit der freundlichſten Einladung, aber Jutta mag