kommnung der Fabrik hergeſtellt hatte, die ſie nun gleich⸗
ſam aus ſich ſelbſt in beſtändigem Steigen und Wachſen
begriffen ſein ließ. Daniel konnte jetzt Atem ſchöpfen ge⸗
wiſſermaßen, er konnte dem ganzen werkthätigen Treiben
ſeinen Lauf laſſen und einmal an ſich ſelber denken, an
ſeine Perſon und was dazu gehörte.
Es war alles beſtens in Ordnung; er hätte nicht ſagen
können, daß ihm etwas fehlte, Kinder ausgenommen, und
wohl eben, weil dieſe nicht da waren, die Friſche, die fröh⸗
liche Bewegung des Lebens, die ſeinen jungen Jahren,
ſeinem Temperament und ſeiner kräftigen Organiſation an⸗
gemeſſen geweſen wäre.
Auch für Henriette und ihren Bruder war es eine
ſchmerzliche Täuſchung, daß in der ſonſt zu allſeitiger Zu—
friedenheit ausgefallenen Ehe die Kinder ausblieben. Sie
hätten kein Herz haben müſſen, wäre es nicht der Fall ge⸗
weſen, und Bruder Johann hatle gehofft, in ſeinen Neffen
würdige Erben der Firma: Jürg und van Smitten heran⸗
blühen zu ſehen.
Damit war es freilich nichts; doch alle drei waren
verſtändig und beſcheiden genug, um nicht zu murren gegen
die Vorſehung, die ihnen dies Glück verſagte, während ſie
ihnen andere Gaben in den Schoß ſchüttete.
Indeſſen hätte Daniel die Gabe des Reichtums, die
genugſam vorhanden war, auch gern ein wenig mehr in
ihrem gemeinſamen Leben angewendet geſehen, in höherem
Stil und mit feinem Verſtändnis. Er wußte wohl, was
dazu gehörte, er erkannte, wo es war und wo es fehlte,
aber ſeine Häuslichkeit nach einem gewiſſen Ideal, das ihm
vorſchwebte, zu geſtalten, das wollte ihm nicht gelingen!
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