WES
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4. Kapitel.
D
& iner urſprünglich holländiſchen, edeln und begüterten
Familie entſproſſen, war Daniel van Smitten ſelbſt
doch in ziemlich engen bürgerlichen Verhältniſſen und in
Deutſchland geboren. Er war der Sohn einer Witwe, die
viel Trübes erlebt, aber dabei Energie und Edelſinn, Klug⸗
heit und Fleiß bewahrt hatte, Eigenſchaften, die ſie ihrem
Daniel vererbte und anerzog.
Er rechtfertigte ihre Hoffnung, ihn zu einem ſelbſt⸗
ſtändigen Mann, einen tüchtigen Techniker werden zu ſehen;
aber als er es frühzeitig geworden und nichts lieber wollte
als ihre ſtrenge, weiſe Liebe, ihre aufopfernde Treue ver⸗
gelten durch das angenehmſte Leben, das ein guter Sohn
ſeiner Mutter bereiten kann, da ſchloß ſie die müden Augen
für immer und ließ ihn allein mit ihrem herzſtärkenden
Mutterſegen und mit der Freiheit eines jungen kräftigen
Mannes, dem die Welt gehört.
Er benutzte dieſe Freiheit, ſoweit er es verſtand und
wie es in ſeinem Weſen lag. Er reiſte und verweilte in
den verſchiedenſten Ländern, deren Sprache er ſich an—