Full text: Des Herzens Heimat

Es waren darauf bezügliche Briefe geweſen, bei denen 
Herr van Smitten ſie überraſcht hatte. Sie hatte dieſelben 
geleſen, ihren Inhalt hin und her erwogen und war zu 
keinem anderen Reſultat gekommen, als daß die Ein⸗ 
ladungen, die Anerbietungen, die ſie erhielt, ebenſo viel für 
ſich, als gegen ſich hatten, und daß ſie es unendlich ſchwer 
finden würde, ſich zu entſcheiden. 
Das hatte ihr Herz bedrückt. Sie fühlte ſich ratlos 
und verlaſſen, da war der gute Freund gekommen, deſſen 
gefällige Gegenwart ſie ſchon ſo ſehr vermißt hatte. Er 
war wieder da und mit wahrer Freude, mit einem Gefühl 
der Ermutigung begrüßte ſie ihn ſo warm und herzlich, 
daß er nahe daran war, die Selbſtbeherrſchung zu verlieren. 
Und doch bedurfte er derſelben ſo ſehr, ſeit er den Zuſtand 
ſeines Innern entdeckt und gefunden, daß er Jutta doppelt 
liebe: Mit der Zärtlichkeit des väterlichen Freundes, mit 
der vollen Sehnſucht eines begeiſterten Liebhabers. —
	        
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