Es wurde ihm ſiedend heiß, als er es dachte, er
ärgerte ſich über ſich ſelbſt und da er fürchtete, er könne
ſeine unbegründete Verſtimmung merken laſſen, ſo hieß er
Franz den Wagen beſtellen, ſchützte ein Geſchäft vor und
fuhr nach der Stadt.
Jutta war betroffen. Die Verſtimmung ihres Mannes
war ihr nicht entgangen, es hatte ihr ſchon ſcheinen wollen,
als habe ſeine Neckerei wegen des Geldes etwas Gereiztes
gehabt. Sie begriff nicht weswegen und mochte ihn nicht
fragen, denn ſie plante in dieſer Richtung wirklich etwas,
das ſie vor ihm geheim halten wollte.
Während deſſen plagten ihn Grillen und Zweifel! —
Seine Jutta war doch immer ſonſt die Aufrichtigkeit ſelbſt
geweſen, warum ſollte ſie jetzt nicht zugeben, daß ſie an
Eveline Geld, ſogar viel Geld geſchickt hatte? — Es machte
ihm ja nichts aus, wenn es der geliebten Frau zur Freude
gereichte, aber der Kaufmann fand es doch ein wenig über⸗
trieben, was ſie nach dieſer Seite hin aufwendete. Er
nahm ſich jedoch vor, nichts darüber zu ſagen, da es ihm
hatte ſcheinen wollen, als ſei ſie empfindlich berührt worden
von ſeiner doch nur ſcherzhaften Erwähnung.
Aber ſchon dies abſichtliche Verſchweigenwollen, dieſe
ängſtliche Rückſicht zwiſchen Menſchen, die eins ſein ſollen,
iſt ein bedenkliches Zeichen, und ſo empfand es auch Daniel.
Es wurde ihm ſchwer ums Herz, und anſtatt die Zer⸗
ſtreuung zu finden, die er ſuchte, wollte es das Geſchick,
daß er mit Gewalt faſt auf die Gedanken zurückgeführt
wurde, denen er doch entfliehen wollte.
Mitten auf dem Wege zur Stadt begegnete ihm der
Wagen, den Nina Winter nach jener Szene mit Baron