Full text: Des Herzens Heimat

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Er gab ihm daher unbedenklich die Verſicherung, daß, 
wenn er ſich nicht entſchlöſſe, das Gut zu behalten und, 
noch einmal den Beruf ändernd, Landwirt zu werden, er ihm 
jedenfalls das Recht des Vorkaufs vor jedem andern zuſage. 
Damit war Herr van Smitten zufrieden, und da es 
nicht in ſeinem Weſen lag, kleinlich an einer Idee feſt zu 
halten, ließ er der Sache fürs erſte ihren Lauf, ohne 
Herbert im geringſten zu einem Entſchluß zu drängen. 
Je öfter derſelbe nach Marſtein kam, deſto mehr lernte 
er ihn als einen jungen Mann von Talent, vielſeitigem 
Wiſſen und ſo frühzeitigem, bisweilen faſt ſchwermütigem 
Ernſt kennen, daß er einſah, Herbert müſſe in ſeinem ver— 
hältnismäßig noch jungen Leben ſchon vieles erfahren haben. 
Auffallend war ihm daher einmal die Bemerkung ſeines 
jungen Neffen, ob der Onkel glaube, daß Herr Herbert ein 
geborener Amerikaner ſei. Er, Franz, halte ihn für einen 
Deutſchen, der aus irgend einem dringenden Grunde das 
Vaterland verlaſſen habe. 
„Wir haben ja durch Deine Schweſter Roſy etwas 
über dieſe Gründe gehört, deucht mich?“ erwiderte Herr 
van Smitten. „Indeſſen iſt es etwas, das uns gar nichts 
angeht! Herr Herbert behauptet gar nicht, Amerikaner von 
Geburt zu ſein; er iſt es durch Adoption geworden.“ 
Kurz darauf nahm Franz wieder die Gelegenheit des 
häufigen Beiſammenſeins mit Onkel Daniel wahr, um etwas 
gegen den gern geſehenen Gaſt zu ſagen, ſo daß jener, in⸗ 
dem er lachend den Neffen fixierte, ihm ſcherzhaft ſchuld 
gab, eiferſüchtig auf Herbert zu ſein, der der Dame des 
Hauſes gut gefalle.
	        
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