Full text: Des Herzens Heimat

andere Motive kamen dazu, Franz zu einer feindſeligen 
Handlungsweiſe gegen Jutta anzutreiben. 
Denn mit Verſtand und Lebensgewandtheit hatten ſich 
auch Neigungen und Laſter frühzeitig bei ihm entwickelt. Sein 
Oheim hatte ſchon für den Schüler Schulden, wie ein Bonvi⸗ 
vant ſie macht, bezahlen müſſen, und hatte dann mit äußerſter 
Strenge erklärt, ſolche Nachſicht nicht wieder üben zu wollen. 
Franz erhielt ein ſehr reichliches Taſchengeld, aber 
die Art ſeiner insgeheim gehegten Vergnügungen war koſt⸗ 
ſpielig, die gegebenen Mittel wollten nicht reichen und die 
Furcht, durch neue Schulden die kaum erlangte Gunſt des 
Onkels wieder zu verſcherzen, veranlaßte ihn, auf andere 
Wege zur Aushilfe zu ſinnen. 
Sie ſchienen ſich von ſelbſt zu eröffnen und ebenſo 
bequem als ungefährlich zu ſein. 
Frau van Smitten hatte, ſobald er es geſagt, von 
der Weiſung ihres Gatten, ſich gegen eine Quittung durch 
Franz das Geld, deſſen ſie benötigt war, von der Kaſſe 
holen zu laſſen, Gebrauch gemacht, ſo daß ſie nicht mehr, 
wie ehemals, durch Daniel ſelbſt Zahlung empfing. 
Sie begriff, daß es ſo bequemer für ihn ſei, obwohl 
es ihr ſtets angenehm geweſen war, wenn er ihr die 
Summen in den glänzendſten Goldſtücken, die da waren, 
gebracht, wenn er ihre gewiſſenhafte Buchführung gelobt 
und ſich überhaupt ein wenig für ihre Finanzen inter⸗ 
eſſiert hatte. 
Aber auch dies harmloſe Vergnügen hatte damals 
eine Störung erlitten, als jene Überhäufung mit Geſchäften, 
jene andringenden Sorgen einer gefährlichen Konkurrenz 
Herrn van Smitten ſo ungewöhnlich in Anſpruch nahmen,
	        
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